Unwetter: 50 Mio. Euro Soforthilfe vom Land

Die Schäden, die die Unwetter am Wochenende verursacht haben, sind größer als zunächst angenommen. Die Landesregierung beschloss daher am Donnerstag finanzielle Hilfe in der Höhe von rund 50 Mio. Euro.

Alleine auf den Landesstraßen gebe es Zerstörungen im Ausmaß von 20 Mio. Euro - mehr dazu in Unwetter: Sölkpass-Straße weggerissen. Wie hoch das Schadensausmaß bei Gemeindebrücken und Gemeindestraßen ist, sei noch gar nicht abzuschätzen, so Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP): „Wir haben als Sofortmaßnahme 31,5 Millionen für den unmittelbaren Schadensabbau beschlossen, wir haben weitere 1,2 Millionen beschlossen, damit die ramponierten Hochwasserschutzeinrichtungen sofort hergerichtet werden können, und wir haben einen Betrag von 13,2 Millionen beschlossen an Folgemaßnahmen.“ Hier gehe es ganz konkret um Rückhaltebecken in Öblarn, Donnersbachwald, Oberwölz und Liezen.

Zusätzlich hofft man in der Landesregierung auf Geld vom Bund: Er begrüße, dass sich die Spitzen der Bundespolitik im Katastrophengebiet ein Bild von der Lage gemacht haben - mehr dazu in Millionen von Land und Bund für Unwetteropfer -, jetzt hätten sie Gelegenheit, das Versprochene einzuhalten, sagt Schützenhöfer.

„Noch nie erlebte Dimension“

Auch Katastrophenschutzreferent Michael Schickhofer (SPÖ) appelliert an den Bund: „Das Land Steiermark ist diesmal finanziell ganz massiv betroffen, unsere Kapazitäten im Bereich der Wildbach- und Lawinenverbauung sind teilweise erschöpft. Diese Unwetterkatastrophe ist eine finanzielle Herausforderung für das Land Steiermark in einer Dimension, wie wir sie eigentlich noch nie erlebt haben.“

Private sollen ihre Schäden möglichst schnell bei den Gemeinden melden, heißt es, damit das Land wisse, mit welchen Schadenssummen man hier rechnen muss.

Projekt zur Förderung des Selbstschutzes

Am Donnerstag wurde auch ein Projekt für mehr Bewusstsein zum Selbstschutz vor Hochwasser vorgestellt: Gemeinsam mit dem Zivilschutzverband und den Feuerwehren soll die Bevölkerung über kostengünstige Möglichkeiten zum Schutz informiert werden - so können schon einfache Schaltafeln vor Haustüren oder Rückstauklappen bei den Abwasseranlagen im Haus schützen.

„Bei den Maßnahmen ist für jeden etwas dabei“, versicherte auch Landesrat Hans Seitinger (ÖVP). Die Menschen dürften nicht erst fünf vor zwölf handeln, sondern müssen mehr vorsorgen - denn auch die Feuerwehren könnten nicht überall zeitgleich sein und helfen.

Das Projekt läuft Ende August mit der Ausbildung von 30 Referenten an, schilderte Martin Weber, Präsident des Zivilschutzverbandes Steiermark: Sie sollen den Menschen zeigen, wie sie sich noch vor der Katastrophe vorbereiten können und was sie noch vor Eintreffen der Feuerwehrleute tun können.

Insgesamt 50.000 Euro Soforthilfe von der Caritas

Auch die Caritas bietet eine Soforthilfe für Betroffene an: Maximal 300 Euro werden pro Haushalt ausbezahlt - mehr dazu in Caritas: Soforthilfe für Unwetteropfer. Das Bundesheer weitet unterdessen seinen Hilfseinsatz auf die Bezirke Murtal und Murau aus - mehr dazu in Nach Unwetter: 80 weitere Soldaten im Einsatz.