Sturm: Weiter Tausende Haushalte ohne Strom

Dienstagfrüh ist über die West- und Südsteiermark ein Föhnsturm mit mehr als 100 km/h gefegt. Stark betroffen waren die Bezirke Deutschlandsberg und Leibnitz - rund 6.000 Haushalte waren am Abend noch ohne Strom.

Zur Unterstützung der rund 800 lokalen Feuerwehrleute wurden 200 Einsatzkräfte weiterer Katastrophenhilfsdiensteinheiten hinzugezogen: "Besonders betroffen sind die Gemeinden Schwanberg und Hollenegg im Bezirk Deutschlandsberg sowie Oberhaag im Bezirk Leibnitz - hier wurden Dächer abgedeckt, sagte der Leiter der Fachabteilung Katastrophenschutz beim Land Steiermark, Harald Eitner, „wobei der Wind keine Rücksicht auf Gemeindegrenzen nimmt. Wir haben dort großflächige Windwürfe, die natürlich die Verkehrsverbindungen immer noch lahm legen“.

Sturmschäden in Deutschlandsberg

APA/KHD-PRESSETEAM/FINK/KARNER

Sturmschäden in Deutschlandsberg

Auch Bundesheer hilft

Im Bezirk Deutschlandsberg sind 38 Feuerwehren im Einsatz, im Bezirk Leibnitz zehn, „wobei die Leibnitzer Feuerwehren durch einen KHD-Zug unterstützt werden, das ist ein Katastrophenhilfsdienst aus dem Bezirk Radkersburg, der mit Spezialgerät unterstützt und hilft. Darüber hinaus sind auch Erkundungskommandos des Bundesheeres im Katastrophengebiet, die erkunden, ob und wie das Bundesheer helfen kann“, so Eitner. Die Unterstützung durch Soldaten ist vorerst für eine Woche geplant.

„Arbeit unter lebensgefährlichen Bedingungen“

Vor allem im Bezirk Deutschlandsberg bis zur Koralm ist die Stromversorgung weiter unterbrochen - zunächst waren über 10.000 Haushalte ohne Strom, 4.000 von ihnen konnten im Laufe des Tages wieder an das Stromnetz angeschlossen werden.

Die Monteure der Energie Steiermark wurden aus allen Teilen des Landes hinzugezogen, teilweise ist es aber nach wie vor nicht möglich, die Unglücksorte zu erreichen, sagt der Sprecher der Energie Steiermark, Urs Harnik: „Die Arbeit der Monteure findet teilweise unter lebensgefährlichen Bedingungen statt, man muss sich die Zufahrten freischneiden mit Motorsägen und schwerem Gerät. Wir sehen, dass die Schäden noch viel größer sind, als wir in der Früh vermutet hatten.“

Die Dienstagfrüh noch gesperrten Straßen konnten im Laufe des Vormittags wieder weitgehend freigegeben werden, auch die GKB-Strecke ist wieder vollständig befahrbar. Beschädigt sind dafür an die 500 Trafostationen - der finanzielle Schaden könne noch gar nicht abgeschätzt werden, gehe aber sicher in die Millionen, heißt es von der Energie Steiermark. Bis alle Reparaturarbeiten komplett abgeschlossen seien, werde es noch Wochen dauern.

Schulfrei nach Sturm

Laut Landesschulratspräsidentin Elisabeth Meixner ist der Föhnsturm wegen Gefahr in Verzug ein offizieller Grund, um vom Unterricht fernzubleiben: So blieben die NMS und die Volksschule in Schwanberg im Bezirk Deutschlandsberg geschlossen, ebenso die Volksschule und der Kindergarten in Hollenegg, und auch die Gemeinde St. Johann im Saggautal im Bezirk Leibnitz gab schulfrei.

Schwere Schäden auch in Kärnten

Auch Teile Kärntens waren von dem heftigen Föhnsturm betroffen: Im Bezirk Völkermarkt wurde in den frühen Morgenstunden Zivilschutzalarm gegeben, die Stadtgemeinde Ferlach war Dienstagfrüh nicht mit dem Auto erreichbar - mehr dazu in Feuerwehren im Dauereinsatz (news.ORF.at).

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