Nach Doppelmord: Keine Hinweise auf Planung

Nach wie vor keine genauen Hinweise gibt es über das Motiv für die Bluttat in St. Stefan im Rosental mit insgesamt drei Toten und einer Schwerverletzten: „Es gibt keine Hinweise auf eine Planung“, so Polizeisprecher Fritz Grundnig.

Die Tat ereignete sich am frühen Samstagnachmittag im Ortsteil Dollrath: Ein 51-Jähriger tötete seine Schwester und seinen Bruder mit einem Küchenbeil und ging auch auf seine Mutter los, die Frau überlebte mit schwersten Verletzungen. Anschließend beging der 51-Jährige Suizid - mehr dazu in Schwester, Bruder und sich selbst getötet.

Auch zwei Tage danach gibt es keine konkreten Hinweise auf ein Motiv. Warum der 51-jährige, der mehrfach in psychiatrischer Behandlung war, derart ausgerastet ist, dass er mit einem Küchenbeil auf seine Geschwister und die Mutter losging, kann nur vermutet werden - laut Polizei gab es mehrfach massive Streitereien innerhalb der Familie, zuletzt offenbar wegen der Überschreibung des Anwesens.

„Wir haben nur diese eine Zeugin“

Da die 75-Jährige aber nach wie vor „in kritischem Zustand“ ist - mehr dazu in Nach Bluttat: Mutter noch in Lebensgefahr -, kann sie vermutlich erst in einigen Tagen befragt werden und möglicherweise Licht in die Angelegenheit bringen: „Wir haben nur diese eine Zeugin“, bemerkte Grundnig, „und so lange wir sie nicht befragen können, kann man nichts Konkretes sagen.“

Befragungen sollen Umfeld ausleuchten

Befragt werden auch Verwandte, um das Umfeld auszuleuchten. Unter ihnen ist der Neffe des Täters, der die Tat entdeckt und die Polizei alarmiert hat. Die Beamten fanden den Bruder des Täters vor dem Haus liegend - er war schwer verletzt und starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Die Schwester und die Mutter befanden sich in dem Gebäude. Die jüngere Frau war bereits tot, die ältere wurde nach Graz ins LKH gebracht und notoperiert. Die Obduktionen der Geschwister sollen am Montag stattfinden und Aufschluss über die Anzahl und Art der Verletzungen geben.