AUVA-Sparplan: Aufregung in Kalwang

Am Wochenende ist ein AUVA-Sparplan bekannt geworden - demnach sollen Leistungen des UKH Kalwang nach Bruck oder Graz transferiert werden. Bürgermeister und Betriebsräte fühlen sich von der Politik im Stich gelassen.

Ein kolportierter Sparplan für die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) sorgt seit Sonntag für ziemlichen Wirbel: Darin geht es unter anderem um mögliche Spitalsschließungen - mehr dazu in AUVA-Sparplan lässt die Wogen hochgehen (news.ORF.at).

„Kalwang ist weg vom Teller“

Es sei ein Maßnahmenpapier, das die Arbeitgeberkurie der AUVA erstellt, der Vorstand aber noch nicht beschlossen hat, sagt Karin Ehetreiber, Betriebsratsvorsitzende am UKH Kalwang. Gesamteinsparungen von 486 Mio. Euro sind darin in 16 Punkten aufgelistet, und Punkt 16 betrifft das UKH Kalwang: „Der lautet nämlich, dass die Leistungen des UKH Kalwang nach Bruck oder Graz übersiedelt werden. Das ist der Punkt, wo wir hellhörig geworden sind. Wenn nur die Leistungen transferiert werden, dann sehen wir das so, dass das nicht eine Standortübersiedelung ist mit dem Personal, sondern eher: Kalwang ist weg vom Teller.“

„Wir sind verunsichert“

Bis 31. August soll das AUVA-Sparkonzept offiziell stehen, 500 Mio. Euro sollen eingespart werden, lautet die Regierungsvorgabe. Bisher habe man monatlich Gespräche mit Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) geführt, das interne Papier sorge jetzt für weitere Verunsicherung bei den 240 Mitarbeitern in Kalwang, so Ehetreiber: „Die Frau Bundesminister hat erst vor kurzem gesagt, es soll kein UKH gesperrt werden. Das ist genau der Punkt, dass Mitarbeiter sagen, wir sind verunsichert, das ist unglaubwürdig. Die haben da wenig Perspektive, die sagen, ich kann dann nicht nach Graz pendeln. Da tut sich einiges auf an Sorgen und Ängsten.“

Bürgermeister wollen um Arbeitsplätze kämpfen

Andreas Kühberger, ÖVP-Nationalratsabgeordneter und Bürgermeister von Mautern, nimmt die Ministerin in Schutz: „Das Papier, das jetzt aufgetaucht ist, ist mir nicht bekannt so wie der Frau Ministerin. Wir wissen seit ungefähr zwei Jahren, dass die AUVA mit Bruck oder Graz zusammengehen wollen, und uns, den Bürgermeistern ist es ganz wichtig, dass der Standort Kalwang, wenn wirklich abgesiedelt wird, erhalten bleibt. Dann ist es ganz wichtig, dass da eine Nachnutzung passiert, dass diese Arbeitsplätze für unsere Region erhalten bleiben.“

Der Kalwanger Bürgermeister Mario Angerer (ÖVP) will weiter um den Standort kämpfen: „Da stellt man einfach solche Sachen in den Raum, und am Land lässt man uns verhungern. Ich kämpfe um Kalwang und um die Arbeitsplätze, und da ist für mich die Partei nebensächlich. Ich kann mir auch vorstellen, dass wir uns auf die Straße setzen oder die Autobahn blockieren.“ Die AUVA-Betriebsräte planen am 13. August einen Protesttag - das ist der Tag, ab dem die einzusparenden 500 Mio. Euro fehlen.

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