Zug kollidierte mit Linienbus: Buslenkerin tot

Im Westen von Graz ist es Dienstagfrüh zu einem Zugsunglück gekommen: Ein Linienbus kollidierte im Bereich eines Bahnübergangs mit einem Zug. Die Buslenkerin wurde getötet, mehrere Personen wurden verletzt.

Zu dem Unfall kam es gegen 8.00 Uhr im Bereich Heuberggasse/Grottenhofstraße: Ein Zug der Graz-Köflacher Bahn (GKB) kollidierte im Bereich eines unbeschrankten Bahnübergangs aus noch ungeklärter Ursache mit einem Linienbus der Graz Linien.

Gelenkbus zehn Meter weggeschleudert

Die Kollision war dermaßen heftig, dass der Gelenkbus rund zehn Meter in ein Grundstück geschleudert wurde, der Zug entgleiste. Laut Polizeisprecher Leo Josefus war ein Großeinsatz der Rettungskräfte die Folge. Während im mit rund 70 Personen besetzten Zug niemand zu Schaden kam, wurden im Bus zehn Fahrgäste verletzt, sieben davon schwer.

Buslenkerin wurde aus Bus geschleudert

Die 34 Jahre alte Buslenkerin wurde aus dem Fahrzeug geschleudert und getötet, berichtete der Branddirektor der Grazer Feuerwehr, Klaus Baumgartner: „Die tote Person wurde außerhalb des Busses vorgefunden, die sieben Schwerverletzten wurden von der Feuerwehr aus dem Bus geborgen.“

Das Rote Kreuz mobilisierte alle verfügbaren Kräfte - 20 Fahrzeuge mit 65 Ärzten und Sanitäter waren an Ort und Stelle. Daher kam es im Raum Graz auch zu Verzögerungen im Krankentransportdienst, sagte Bezirksrettungskommandant Peter Hoppenberger: „Die Patienten sind auf mehrere Krankenhäuser verteilt worden - auf das UKH Graz, aufs LKH Graz und aufs LKH Wagna.“

Unfallhergang noch unklar

Der genaue Unfallhergang ist noch unklar, laut Angaben der GKB funktionierte aber die Lichtzeichenanlage „einwandfrei“. Gegen Mittag wurde die Unfallstelle immer noch vermessen und Fotos von den Ermittlern gemacht. Laut Polizeisprecher Leo Josefus haben die Beamten auch mit der Befragung von Zeugen begonnen.

Zug mit Bus kollidiert

An einer unbeschrankten Bahnkreuzung im Westen von Graz ist ein Linienbus mit einem Regionalzug kollidiert.

Offenbar unverletzt gebliebene Businsassen verließen die Unfallstelle, ehe die Einsatzkräfte eintrafen - sie werden nun ersucht, sich bei der Polizei zu melden. Das Rote Kreuz richtete für Betroffene auch eine Hotline ein: Unter der Telefonnummer 14844 stehen Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams bereit, um zu helfen. Die Polizei warnt indes vor einer neuen Betrugsmasche:

Die Bahnstrecke bleibt vorerst gesperrt, ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Für die Bergung des Zuges sowie des Busses wird schweres Gerät benötigt. Unklar ist noch, wie man vor allem zum Zug vorrücken kann, da die Gleise an der Unfallstelle nahe an Häusern und Infrastruktur liegen.

Zug gegen Linienbus

APA/Erwin Scheriau

Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) sagte in einer ersten Stellungnahme: „Wir hoffen und beten für jene, die schwer verletzt wurden. Mein Dank geht auch an die Einsatzorganisationen, die in bewährter Weise sehr rasch und effizient am Unfallort geholfen haben.“ Auch Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ) bedankte sich bei den Einsatzkräften und sprach von einem „schwarzen Tag“ für den steirischen Verkehr.

Nicht der erste Unfall an dem Bahnübergang

Auf dem Schienennetz der Graz-Köflacher Bahn in der Weststeiermark mit insgesamt 112 Kilometern ereigneten sich in den vergangenen Jahren mehrfach Kollisionen zwischen Autos und Zügen: Beim schwersten Unfall starben 2014 vier Personen - mehr dazu in Zug gegen Auto: Vier Tote (12.2.2014). Erst am Montag war in Voitsberg ein Zug der GKB mit einem Schulbus kollidiert - mehr dazu in GKB-Zug mit Schulbus zusammengestoßen (18.9.2018).

Auch an dem Bahnübergang in der Grottenhofstraße kam es bereits im Jänner 2017 zu einem Unglück: Damals prallte ein Polizeiauto gegen eine Garnitur eines GKB-Zuges; dabei wurden zwei Polizisten leicht verletzt - mehr dazu in Polizeiauto mit Zug zusammengestoßen (21.1.2017).

Von der GKB heißt es zum Thema Sicherheit, dass zuletzt insgesamt fünf Schrankenanlagen errichtet wurden. Ob ein Schranken oder eine Lichtsignalanlage installiert werde, schreibe die Behörde vor.

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