Menschenkette gegen Kassenreform

In Graz ist am Donnerstag gegen die geplante Reform der Sozialversicherung und damit gegen die Zusammenlegung der neun Gebietskrankenkassen protestiert worden. Die GKK-Mitarbeiter bildeten dabei eine Menschenkette.

Am Freitag endet die Begutachtungsfrist für die geplante Krankenkassenreform der Bundesregierung. Der Reform zufolge sollen alle neun Gebietskrankenkassen zu einer großen neuen Gesundheitskasse zusammengefasst werden.

Protest gegen Kassenreform

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Mitarbeiter der steiermärkischen Gebietskrankenkasse befürchten, dass Versicherte dadurch weniger Leistungen bekommen und sie selbst durch den geplanten Personalabbau überlastet werden. Schon am Mittwoch äußerte der Obmann der GKK Steiermark im Rahmen des 150-Jahr-Jubiläums der GKK diese Befürchtungen - mehr dazu in 150 Jahre GKK Steiermark: Sorgen zum Geburtstag.

Gewerkschaft befürchtet „Verwaltungsmoloch“

Mit einer Menschenkette entlang der Eingänge der GKK Steiermark wollte die Gewerkschaft am Donnerstag die Bundesregierung zum Umdenken bei der geplanten Reform der Krankenkassen bewegen. Während die Regierung davon ausgeht, dass die Reform Kosten spare, befürchtet die Gewerkschaft, dass diese zusätzliches Kosten verursache.

Protest gegen Kassenreform

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Und zwar durch die großen neuen Strukturen, sagte der Betriebsrat der steirischen GKK, Gerald Haßler: „Wir nützen die Synergien ja jetzt schon, wir haben seit 2004 eine eigene IT-Gesellschaft österreichweit, wir haben gemeinsamen Einkauf, also wo es geht, machen wir das schon. Jetzt schaffen wir aus mittelgroßen Unternehmen einen großen Verwaltungsmoloch mit über 11.000 Mitarbeitern, und jedem wird klar sein, dass das nicht weniger, sondern mehr Bürokratie bedeuten wird.“

Überlastung der GKK-Mitarbeiter befürchtet

Nachteile ortete der Betriebsrat auch durch die geplante Verlegung der Beitragskontrolle weg von der Krankenkasse und hin zur Finanz: „Die Finanz prüft vor allem, ob die Mittel korrekt abgeführt werden, unsere Prüfer prüfen schwerpunktmäßig auch, ob die Einreihung der Mitarbeiter stimmt, und das wirkt sich eben dann, wenn das falsch wäre, in der Pension und auch im Krankheitsfall aus, und die Mitarbeiter bekommen dann weniger“, sagte Haßler.

Protest gegen Kassenreform

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Außerdem befürchtete er durch Personaleinsparungen auch eine Überlastung der eigenen Mitarbeiter: „Die Regierung kündigt an, dass in zehn Jahren 30 Prozent des Personals gespart wird, da frage ich mich, wie das gehen soll, ich befürchte, dass die Mitarbeiter dann vermehrt krank werden und dass wir dann unsere Leistungen für unsere Versicherten nicht mehr so erbringen können wie jetzt.“ Neben der Aktion vor der GKK fand am Donnerstag auch in der GKK eine Betriebsversammlung der Mitarbeiter statt.

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