Steiermark setzt auf Lkw-Abbiegeassistenten

FPÖ-Verkehrsminister Norbert Hofer will keine Pflicht für LKW-Abbiegeassistenten einführen - sie seien technisch noch nicht ausgereift. Die steirische Straßenmeisterei baut indes freiwillig Assistenzsysteme in ihre Lkw ein.

Am Stützpunkt des Straßenerhaltungsdienstes steht der erste LKW mit Assistenzsystem - es handelt sich um ein System, das nicht automatisch warnt, sondern den Toten-Winkel filmt, weiß der Leiter des Straßendienstes, Franz Zenz: „Sobald der Fahrer den Blick nach rechts betätigt, schaltet sich ein Bildschirm ein und man hat eine gute Übersicht über den gesamten rechten Bereich.“

Diese Form ist die Minimalvariante bei Assistenzsystemen - bringe in der Praxis aber schon einen Vorteil: „Der Fahrer dieses konkreten Fahrzeugs hat mir berichtet, dass die Ausstattung sehr gut ist und er sehr froh ist über diesen Fortschritt, weil es eine wesentliche Verbesserung der Sicherheit ist, vor allem im Bereich des Abbiegens, wenn Fußgänger oder Fahrräder unterwegs sind.“

„Wir unterstützen jeden Einbau“

Die Kosten liegen pro System in dieser Variante bei etwa 1.400 Euro - 4.000 Euro kosten die umfangreichsten Systeme. Der für den Straßenerhaltungsdienst zuständige Landesrat Anton Lang von der SPÖ wünscht sich, dass mit diesem Vorreiterprojekt auch die Wirtschaft animiert wird, nachzuziehen. Er spricht sich auch für verpflichtende Assistenzsysteme aus.

Lkw-Gipfel Norbert Hofer

APA/ROLAND SCHLAGER

FPÖ-Verkehrsminister Norbert Hofer (rechts) will keine Pflicht für Lkw-Abbiegeassistenten einführen. Stattdessen will man auf Rechtsabbiegeverbote, mehr Spiegel und eine Informationskampagne setzen - mehr dazu in news.ORF.at

Ebenso der ÖAMTC, bestätigt Franz Kleewein vom Fahrtechnikzentrum Lebring: „Wir unterstützen natürlich jeden Einbau des Assistenzsystems, da es definitiv um ein Sicherheitsfeature geht - und alles, was dazu beiträgt, um ein sicheres Abbiegen zu ermöglichen wird natürlich von uns unterstützt.“

Fahrer in der Lage, Warnungen nachzuvollziehen

Zur Kritik, dass die Assistenzsysteme viele Fehlalarme produzieren würden, sagt Kleewein: „Im Grunde genommen ist der Assistent so konfiguriert, dass er auf bewegte Objekte reagiert, natürlich auch auf stehende, aber auch dann, wenn er einmal zu viel warnt, ist der Lkw-Fahrer trotzdem in der Lage zu eruieren, wovor gewarnt wird - und kann genau darauf reagieren.“

Links: