Barbara Stöckl über das, was wirklich zählt

Inmitten all der schlechten Nachrichten, die tagtäglich aus aller Welt auf uns einprasseln, brauchen wir Ermutigungen, die den Blick öffnen - auf das, was wirklich zählt. Solche Ermutigungen teilt Barbara Stöckl in ihrem neuen Buch.

„Was wirklich zählt“ ist eine sehr individuelle Sache, sagt Barbara Stöckl - mit ihrem gleichnamigen Buch will und kann sie also keine allgemeingültige Antwort geben: „Der Titel lässt ja glauben, dass ich das wüsste - ich weiß es natürlich auch nicht, aber ich habe so die Idee und den Eindruck, dass sehr viele Menschen eine Sehnsucht haben, dass es neben dem, was es in den täglichen Nachrichten ins Haus geliefert wird, dass es da einfach auch etwas anderes gibt.“

Cover

Amalthea

Buchtipp:

„Was wirklich zählt. Ermutigungen für jeden Tag“ von Barbara Stöckl (ISBN 978-3-99050-077-4) ist bei Amalthea erschienen und kostet 20 Euro.

Persönliche Gedanken

Daher diese „Ermutigungen für jeden Tag“ - so lautet der Untertitel des Buches. Viele kurze, kleine Geschichten über Achtsamkeit, Liebe, Dankbarkeit, Mitgefühl, das Leben und den Tod: „Es sind persönliche Gedanken. Ich bitte ja auch immer meine Zuseher und Leser, mir von solchen Momenten in ihrem Leben zu schreiben, und ich mache dann daraus Geschichten, und ich sehe auch, wie groß da die Palette ist, die Bandbreite an Begegnungen, an Momenten, wo die Menschen das wahrnehmen, und ich finde das auch einen ganz großen Vertrauensbeweis, dass sie mich da teilhaben lassen.“

Auf das Wesentliche konzentrieren

Barbara Stöckl will diese Gedanken als Impulse, als Anregungen verstehen, sich auf das Wesentliche im Leben zu konzentrieren und dem wieder einen größeren Platz einzuräumen: „Wenn ich am Abend nach Hause fahre, dann sind für mich Trump oder Erdogan unmittelbar nicht so ganz bedeutend in meinem Leben, sondern für mich ist wichtig, ob ich einen schönen Tag gehabt habe, haben mich Menschen zum Lachen gebracht, wartet auf mich jemand zu Hause, habe ich etwas Gutes zu essen gehabt, blühen die Blumen in meinem Garten... Jetzt kann man sagen, das ist ja eh klar, und das ist eh selbstverständlich, und was soll das, aber ich finde, das ist nicht selbstverständlich, und es ist nicht klar und es ist nicht klein - es ist wichtig in meinem Leben. Und wenn das gut ist, und wenn ich das auch sehe, und wenn ich meine Sinne so schärfe, diese Dinge auch wahrzunehmen und zu spüren, dann wird mich das auch stark machen, um bei großen Fragen und Problemen zu widerstehen und auch um die Kraft zu haben, um Dinge gestalten und in Angriff zu nehmen.“

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 14.5.2017

„Sowohl - als auch“

Trotzdem soll es keine Aufforderung sein, mit der rosaroten Brille durchs Leben zu gehen: „Ich denke, um widerstandsfähig zu sein, um zu kritisieren, um zu kämpfen, um zu widerstehen, braucht man viel Kraft, und diese Kraft kann man sich auch holen, indem man auf Dinge, die man so selbstverständlich, so klein, so lächerlich abtut, in dem man diesen Dingen ein Gewicht gibt. Ich glaube, das ist kein Entweder - oder, sondern ein Sowohl - als auch“, so Stöckl.

Zum Schluss gibt sie noch einen kleinen Tipp, wie man dieses Buch auch lesen könnte: „Man kann das Buch auch so lesen, dass man es einfach auf’s Nachtkasterl legt und dass man es irgendwo aufschlägt, und ich behaupte dann einfach, dass die Geschichte, die da dann steht, vielleicht gerade ins Leben des Lesers will.“

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