„Nach der Dämmerung“ im Bruseum

Das Grazer Bruseum stellt in einer Ausstellung Werke von Günter Brus Arbeiten von Victor Hugo gegenüber. Schon aufgrund der geringen Größe mancher Arbeiten soll „Nach der Dämmerung“, wie es heißt, „zum genauen Hinschauen“ anregen.

„Victor Hugo wurde in erster Linie als Schriftsteller wahrgenommen, er war aber auch ein Zeichner“, erläutert Peter Peer, Leiter der Neuen Galerie des Universalmuseums Joanneum: Mit Hugo sei „ein ganz großer Name der französischen Kunst nach Graz gekommen“.

Zwei Einzelgänger in einer Ausstellung vereint

Die Ausstellung „Nach der Dämmerung“ führt erstmals zwei große Einzelgänger zusammen: Eine Auswahl von Victor Hugos emblematischer und allegorischer Zeichnungen bildet den Ausgangspunkt für einen Rundgang durch den düsteren Kosmos von Günter Brus.

Montage: Günter Brus, Die Ruine, - Victor Hugo, Blick auf eine alte Festung.

UMJ/N.Lackner, Dénes JÓZSA

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 5.10.2017

Erklärende Texte finden sich nur im Eingangsbereich, hier wurden fünf Grundbegriffe - Ruine, Schiff, Nacht, Groteske, Existenz - beschrieben, die sich in den Bildern von Hugo und Brus immer wieder finden. „Es sind beides Künstler, die schwarze, dunkle Romantik schätzen“, erklärt Kurator Roman Grabner; weitere Gemeinsamkeiten sind, dass beide sowohl Zeichner als auch Literaten sind, die ins Exil mussten.

Werke aus einem düsteren Kosmos

Hugo fertigte hauptsächlich sehr kleine Zeichnungen an, viele davon für seine Reisetagebücher. In Graz sind nun zehn der großen Bilder zu sehen, denen 25 Arbeiten von Brus - die teilweise aus mehreren Blättern bestehen - gegenübergestellt werden.

Brus widmete sich ähnlichen Themen, so sind seine „Sieben Schauermärchen“ zu sehen, aber auch Darstellungen von Ruinen, die wie eine Weiterführung von Hugos Bilderwelt wirken. „Im Zentrum stehen die Arbeiten Hugos, darum herum ist der dunkle Brus angeordnet“, erklärt Grabner die Ausstellung, die „fast als atmosphärischer Parcours gedacht ist“.

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