Leistungsschau der steirischen Literatur

Das Lesefest „Neue Texte“ im Kulturzentrum bei den Minoriten ist so etwas wie eine Leistungsschau der steirischen Literatur - und die steirischen Autoren waren im Vorjahr hochproduktiv.

Zum Lesefest bei den Minoriten sind alle steirischen Autoren eingeladen, die im vergangenen Jahr ein Buch veröffentlicht oder ein Theaterstück zur Uraufführung gebracht haben, dazu kommen noch alle Literaturpreisträger des Vorjahres. Eine Expertenjury schränkte die Teilnehmerzahl heuer allerdings auf 24 ein, da ansonsten der Umfang eines Tagesprogramms gesprengt worden wäre.

Veranstaltungstipp:

Das Lesefest „Neue Texte“ im Kulturzentrum bei den Minoriten in Graz findet am Samstag, 10. März, in der Zeit von 14.00 Uhr bis 20.00 Uhr statt. Mehrere Pausen ermöglichen auch einen Kurzbesuch.

Große Vielfalt trotz Reduktion

Aber trotz der Reduktion gebe es auch diesmal eine große Vielfalt an Texten zu hören, sagt Organisatorin Johanna Frank-Stabinger von den Minoriten: „Diese Vielfalt ist sicher gegeben. Natürlich liegt der Großteil immer noch auf den Romanen - Romane sind sicher die Hauptsorte, die geschrieben wird -, aber es sind auch vermehrt dramatische und lyrische Texte gewesen, die eingereicht wurden, und einige von denen können wir beim Lesefest dann auch hören.“

Bücherstapel

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Von Schmalz bis Flor

Unter den steirischen Schriftstellern habe es im vergangenen Jahr eine besonders hohe Anzahl an Preisträgern gegeben, zählt Johanna Frank-Stabinger auf: „Allen voran natürlich Ferdinand Schmalz, der den Ingeborg-Bachmann-Preis gewinnen konnte, Olga Flor ist zu nennen, die auf der Shortlist des Österreichischen Buchpreises zu finden war, genauso Fiston Mwanza, der den internationalen Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt bekommen hat und natürlich auch Nava Ebrahimi, die 2017 den Debütpreis des Österreichischen Buchpreises empfangen konnte. Da freuen wir uns natürlich sehr, dass wir alle diese Autoren hören dürfen.“

Von Eichberger bis Fischerauer

Die Autorenliste umfasst weiters Günter Eichberger, Almut Tina Schmidt, Mario Hladicz, Christine Teichmann, Helwig Brunner, Andrea Stift-Laube, Gerhild Steinbuch, Petra Ganglbauer oder Irene Diwiak. Und auch der Text eines kürzlich verstorbenen Schriftstellers ist dabei: „Letztes Jahr leider verstorben ist Bernd Fischerauer, der mit seinem Debütroman ‚Burli‘ ein vor allem für Grazer sehr interessantes Werk geschaffen hat - es spielt im Graz der Nachkriegszeit, und das Ganze ist im Stile eines zeitgenössischen Schelmenromans geschrieben. Bernd Fischerauer räumt in diesem Buch aber auch mit der einen oder anderen Geschichtslüge auf.“

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 9.3.2018

Witz, Esprit und Kritik

Bewährt hat sich die Ablaufstruktur der Veranstaltung: Auch diesmal wird jeder Autor von einem Kollegen eingeführt. Die Paarungen stellte das Kulturzentrum bei den Minoriten zusammen: „Der Reiz besteht sicher darin, dass wir versuchen, vorab in diesen Paarungen Autoren miteinander zu verbinden, die sich vielleicht noch gar nicht so gut kennen, und das Ganze bekommt immer einen sehr humorvollen Kick, und das kommt beim Publikum sehr gut an. Auch die Autoren schätzen sich untereinander, das merkt man - sie stellen einander in einer Art und Weise vor, setzen sich miteinander auseinander, die vielleicht sonst gar nicht passieren würde“, so Johanna Frank-Stabinger.

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