Eine Zahnärztin auf Mörderjagd

Viele Menschen haben Angst vor dem Zahnarzt. Im jüngsten Krimi der gebürtigen Grazerin Isabella Archan geht wieder eine Zahnärztin auf Mörderjagd - Dr. Leocardia Kardiff. Das Buch heißt „Der Tod bohrt nach“.

Dr. Leocardia Kardiff, zu der alle nur Dr. Leo sagen, hat es nicht leicht: Abgesehen davon, dass sie die nächtlichen Notdienste generell nicht mag, hat sie diesmal mit Dietrich Möwe einen seltsamen Patienten. Es könnte die Nachbarin des geheimnisvollen Patienten sein - Annika, ein junge Studentin, die vermisst wird -, und zu der der Mann mit den Zahnschmerzen ein etwas zu intensives Verhältnis hatte.

"Der Tod bohrt nach"

Emons-Verlag

Bauchgefühl und Lebensgefährten

Dass Dr. Leo die Wohnung ihres geheimnisvollen Patienten Dietrich Möwe in Augenschein nimmt, hat nicht nur mit ihrer medizinischen Sorgfalt, sondern auch mit ihrem kriminalistischen Bauchgefühl zu tun - das ihrem aktuellen Lebensgefährten, dem Kölner Kriminalkommissar Jakob Zimmer nicht nur regelmäßig Arbeit beschert, sondern manchmal auch ziemlich auf die Nerven geht.

Fordernder Fall

Allerdings hat auch die vermisste Studentin ein Doppelleben geführt - als Mitarbeiterin einer angeblich absolut seriösen Begleitagentur. Als dann auch noch Dietrich Möwe tot aus einem Fluss in der Eifel gefischt wird, werden die Einzelstränge endgültig zum offiziellen Kriminalfall, der nicht nur die Polizisten rund um Jakob Zimmer, sondern auch dessen Freundin voll fordert.

Steirisches in der Kriminalgeschichte

„Der Tod bohrt nach“ ist der dritte Dr. Leo-Roman der gelernten Schauspielerin Isabella Archan, die - obwohl seit Jahren in Köln lebend und arbeitend - immer wieder gerne ihre steirischen Wurzeln betont und in ihre Geschichten einarbeitet. Diesmal ist es eine Freundin der vermissten Annika: Malu, eine typische Bummelstudentin aus St. Veit am Vogau - und das hört man auch, wenn sich Malu um Annika sorgt. Dieser Ausflug in den Dialekt mag kritischen Geistern vielleicht ein wenig klischeehaft erscheinen, kommt aber jenseits der Weißwurstgrenze sicher gut an, und falsch ist er ja nicht.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Steiermark“, 15.7.2018

Mit viel Witz

Dazu kommt aber auch, dass das Buch witzig und spannend zugleich geschrieben ist, mit Wendungen, die den Krimi fast schon zur Screwballkomödie werden lassen. Fazit: „Der Tod bohrt nach“ von Isabella Archan ist ideale Sommer-, Strand- und Freibadlektüre, aber auch sehr gut geeignet, um verregnete Urlaubstage zu überbrücken.

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