Zwischen Recht und Gerechtigkeit

Wodurch macht man sich schuldig? Wie wird man zum Mörder? Und kann man jemals die Vergangenheit wiedergutmachen oder gar auslöschen? Diese Fragen stellt der Bestsellerautor Bernhard Aichner in seinem neuen Thriller „Bösland“.

Ben, der eigentlich Sebastian heißt, wächst in ärmlichen Verhältnissen auf: Sein Vater, ein arbeitsloser Lkw-Fahrer, verfällt zusehends dem Alkohol, und immer, wenn er getrunken hat, dann schlägt er seinen Sohn im „Bösland“ - so nennt der Vater den Dachboden des Hauses. Bens Mutter unternimmt nie etwas dagegen und ist offenbar nur froh, dass sie selbst nicht von ihrem Mann geschlagen wird.

"Bösland"

btb-Verlag

Als Ben zehn Jahre alt ist, begeht der Vater im „Bösland“ Selbstmord - Bens Mutter gibt daraufhin ihrem Sohn die Schuld. Der einzige Freund von Ben ist Kux, der Sohn des Arztes, und später kommt dann auch noch Matilda, die Tochter der neuen Apotheker dazu. Als Ben 13 Jahre alt ist, wird Matilda im „Bösland“ erschlagen und Ben, der die Leiche im Arm hält, als Täter verhaftet. Der Bursche landet - weil er nicht über die Tat spricht - in der Psychiatrie.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 30.9.2018

Erst einer Therapeutin gelingt es, Zugang zu Ben zu finden: Ihr gegenüber öffnet sich der Bursche, kann sich aber an die Vorgänge im „Bösland“ nicht mehr erinnern. Schließlich, weil er sich jahrelang nichts zuschulden kommen hat lassen, wird Ben in die Freiheit entlassen und es gelingt ihm, sich eine Existenz aufzubauen: Ben arbeitet zunächst in einem Fotolabor und übernimmt das kleine Geschäft schließlich.

Als die Erinnerungen zurückkehren

30 Jahre nach dem Mord im „Bösland“ kommen die Erinnerungen wieder zurück, ausgelöst durch ein Foto, das Ben ausarbeitet und auf dem sein Jugendfreund Kux zu sehen ist. Ab diesem Zeitpunkt gerät die Welt von Ben neuerlich aus den Fugen und als dann auch noch seine Therapeutin ermordet wird und Ben als Hauptverdächtiger in diesem Mord gilt, ist nichts mehr so, wie es war.

Mit allem, was ein richtiger Thriller haben muss

Bernhard Aichner hat mit „Bösland“ nach der „Totenfrau“-Trilogie wieder einen typischen Aichner vorgelegt: Ein Thriller, der den Leser von der ersten Seite an fesselt und der immer wieder völlig neue, unvorhergesehene Wendungen nimmt - ein programmierter Bestseller, der puren Lesegenuss mit allem, was ein richtiger Thriller haben muss, bietet.

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