Von Räumen und deren Gestaltung

Eine synthetische Klangkulisse breitet sich derzeit im Grazer Kunstverein aus - internationale Künstler ließen sich für eine multimediale Ausstellung von Grazer Architektur zu Themen wie Raum und Gestaltung inspirieren.

„Vermessungen von Lebensraum“ haben der irische Künstler Dennis McNulty und seine britische Kollegin Anne Tallentire angestellt - inspiriert von der Grazer Terrassenhaussiedlung. Daraus hervorgegangen ist eine Serie multimedialer Arbeiten zu den Begriffen „Raum“, „Gestaltung“ und „Wahrnehmung“, die bis zum 16. November im Grazer Kunstverein zu sehen ist.

Die beiden Seiten des Displays

Dennis McNulty beschäftigt dabei verkörpertes Wissen: „Wissen, das man sich über den eigenen Körper aneignet, einfach aus der Existenz heraus. Mich interessieren aber genauso abstrakte Systeme wie die Mathematik oder Darstellungssysteme wie Displays. Es ist spannend, beide Seiten des Displays zu betrachten und es als vorbestimmte Trennlinie zwischen verkörpertem Wissen und abstraktem Raum zu sehen.“

Dennis McNulty, Homo Gestalt, 2016. Foto: Rob Battersby

Dennis McNulty, Homo Gestalt, 2016. Foto: Rob Battersby

Dennis McNulty, Homo Gestalt, 2016. Foto: Rob Battersby

Die „Staging Wave“ etwa, eine Skulptur aus raumhohen Wand-Elementen aus der Heizungstechnik, teilt den Ausstellungsraum in kleinere Einheiten. Diese wiederum sind bespielt mit Display-Arbeiten. Auf einem DIN-A4 großen rechteckigen Bildschirm aus Bienenwachs tanzen rote Zahlen und Buchstaben - einmal ähnlich dem Gewirr aus Insekten, im nächsten Moment eine laufende Figur - ein Display, viele Darstellungen.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 23.10.2018

Leere Räume werden voll

Anne Tallentire hat die Terrassenhaussiedlung vermessen und übertrug ihre Beobachtungen in reduzierten Installationen in den Kunstverein - mit Neon-Schnur oder Industrieklebeband. Kuratorin Kate Strain verrät: „Ihr Interesse weckten die leeren Räume der Siedlung, die in jeder Etage als Gemeinschaftsräume geplant wurden: Dort wird etwa Wäsche getrocknet, Tomaten werden gepflanzt oder Müll gelagert. Einen speziellen Raum haben Bewohner mit Möbeln ausgestattet - für verschiedenste Gemeinschaftsaktivitäten. So wurden diese leeren Räume zu sozialer Umgebung.“

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