Über den Wasserweg in das Atelier Schaumbad

Wie gestalten wir unseren Lebensraum? Dieser Frage geht derzeit das freie Atelierhaus Schaumbad in Graz nach: Hier führt eine interessante Spurensuche von Österreich nach Kroatien - auf dem Wasserweg.

Die Mur ist mehr als nur ein Fluss - ein grenzüberschreitender Lebensraum. Vier Künstlerinnen - zwei aus Graz, zwei aus Slawonien im Osten Kroatiens - haben gemeinsam das Kunstprojekt „Panta Rhei. Alles fließt“ gestaltet, das derzeit im Atelier Schaumbad zu sehen ist.

Lange Reise auf dem Wasser

Eva Ursprung und Doris Jauk-Hinz schufen in diesem Rahmen eine Performance mit Signalflaggen. Für ihr fotografisch und installativ dokumentiertes Projekt „Mur(Re-)Source“ füllten die beiden Künstlerinnen Quellwasser der Mur in alte Industrieflaschen ab, um es mit den Flaggen auf eine lange Reise zu begleiten.

Doris Jauk-Hinz und Eva Ursprung

Edith Risse

Doris Jauk-Hinz und Eva Ursprung mit ihrer Performance „Mur(Re-)Source“

„Die Reise hat beim Ursprung der Mur im Salzburger Lungau begonnen. Da ist das Murwasser mit musikalischer Umrahmung von einer Ziehharmonikaspielerin verabschiedet worden und dann über eine spektakuläre Rafting-Tour in die Steiermark gekommen, in weiterer Folge über Graz und Slowenien bis zur Mündung der Mur nach Legrad. Dann haben wir die Drau verfolgt - bis zur Mündung in die Donau“, so Kuratorin Edith Risse.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 23.10.2018

„Wichtig, Verbindung herzustellen“

Ergänzend zu „Mur(Re-)Source“ zeigt Ana Petrovic eine Flussraum vermessende Foto-Serie. Marija Miskolic Bosnjak lässt indes seit gut einem Jahr Aquarelle in Drauwasser schwimmen - das das Kunstwerk langsam zerstört. Risse kommentiert: "Die Mur ist der Hauptfluss der Steiermark, fließt durch Graz. Die Drau ist der Hauptfluss von Slawonien, fließt durch Osijek. Dabei war es uns ganz wichtig, eine Verbindung zwischen den beiden Städten herzustellen.

Aquarell im Wasser

Marija Mikulic Bosnjak

Marija Miskolic Bosnjak lässt diese Aquarell in Drauwasser schwimmen

Doch: „Es geht natürlich auch darum, wie weit der Mensch in den Wasserhaushalt eingegriffen hat - zum Beispiel wie klar das Wasser von der Quelle in die Donau gekommen ist.“ Das habe man auch an einigen Stellen verfolgt - „und natürlich auch die Geschwindigkeit, die sich mit dem menschlichen Eingreifen ändert. Das wurde auch in Tonaufnahmen dokumentiert“, so Risse.

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