Das Böse im Alltag

Der Grazer Slackliner, Wissenschaftsjournalist und Autor Reinhard Kleindl hat das Genre gewechselt: Nach seinen drei Krimis rund um den Mordermittler Baumgartner hat Kleindl mit „Stein“ nun einen Thriller geschrieben.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Steiermark“, 4.11.2018

In „Stein“ lässt Reinhard Kleindl eine neue Hauptfigur ermitteln, und fast könnte man sagen, dass diese Anja Grabner eine Art Gegenentwurf zu den oft schwermütigen skandinavischen Ermittlern in der Krimiliteratur ist. Kleindl beschreibt Anja Grabner so: „Sie war früher Polizistin, ist dann aus dem Polizeidienst ausgeschieden. Warum, weiß man noch nicht genau am Anfang. Sie ist durch frühere Ereignisse belastet - und das kompensiert sie sehr stark mit Party machen etc. Sie ist sehr direkt, schlagfertig, durchaus aber auch nachdenklich. Spürbar ist: Sie läuft vor etwas davon.“

"Stein"

Goldmann Verlag

In der fiktiven und titelgebenden Gemeinde Stein liegt der Schlüssel zur Klärung der traumatischen Erlebnisse von Anja Grabner. Vor fünf Jahren wurde ein Banker entführt, nach wie vor gibt es keine Spur zum Entführungsopfer - bis dann endlich ein neuer Hinweis kommt, der Anja Grabner nach Stein führt. „Diese Gemeinde Stein ist eine verschworene Dorfgemeinschaft. Da ist aber ein Geheimnis verborgen, auf den ersten Blick nicht sichtbar. Über das Geheimnis wollen die Steiner nicht sprechen.“

Die spürbaren Abgründe zum Bösen

Reinhard Kleindl erzählt auf verschiedenen Ebenen: in der Jetzt-Zeit, in Rückblicken auf die Entführung vor fünf Jahren und aus der Perspektive eines vorerst rätselhaften Ich-Erzählers. Er lässt beim Erzählen immer die Abgründe zum Bösen hin spüren und hält dadurch eine latente Spannung aufrecht: „Das Böse im Alltag. Das Böse in unserer direkten Umgebung. Der Nachbar, der ein Geheimis hat, von dem ich nicht alles weiß.“

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