Vom Ende der Einsamkeit

Vom Überwinden von Verlust und Einsamkeit und über die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist. All das ist „Vom Ende der Einsamkeit“ von Benedict Wells - und auch eine große Liebesgeschichte.

Jules wächst mit seinen Geschwistern Marty und Liz in geborgenen Verhältnissen in München auf. Vor allem die Mutter wird von den Kindern heiß geliebt. Doch als Jules, der Jüngste, elf Jahre alt ist, ändert sich sein Leben für immer: Seine Eltern kommen bei einem Verkehrsunfall in Frankreich ums Leben. Die drei Kinder müssen auf ein Internat gehen, und dort ist jeder auf sich allein gestellt.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 11.11.2018

Sie lässt ihn nicht los

Vor allem Jules findet nur sehr schwer Anschluss, zieht sich in seine eigene Welt zurück und hat kaum Freunde - bis auf Alva, ein Mädchen, das viele Geheimnisse mit sich herumträgt, ebenfalls sehr verschlossen ist und die russische Literatur und Russland über alles liebt. Doch kurz nach dem Abitur endet die Freundschaft jäh, und Jules verliert Alva aus den Augen.

"Vom Ende der Einsamkeit"

Diogenes Verlag

Er beginnt zu studieren, wird dabei aber nicht glücklich und findet schließlich einen Job bei einer Plattenfirma. Auch privat findet er kein Glück, da ihm Alva einfach nicht aus dem Kopf gehen will. Jahre später treffen sich die beiden in München kurz wieder, doch es dauert weitere Jahre, bis sie erneut zueinander finden.

Alva ist mittlerweile mit einem alternden und kranken, ehemaligen Schriftsteller-Star aus Russland verheiratet und lebt mit ihm in der Schweiz. Die beiden laden Jules zu sich ein und aus einem geplanten Kurztrip wird ein doch deutlich längerer Aufenthalt.

Ein Buch mit berührender Sprache und Tiefgang

„Ich hatte wieder die elfjährige Alva vor Augen, die mich schüchtern in meinem Internatszimmer besuchte und meine Sachen inspizierte. Dann die unerreichbare 19-Jährige, die sich so sehr selbst hasste, dass für mich kein Platz gewesen war. Die 25-Jährige, die ich nie kennengelernt hatte, gerade frischverliebt und wohl glücklich. Die sanfte, verheiratete Dreißigjährige, die mich in München zum Zug brachte. Und jetzt saß sie hier neben mir, Jahre später, mit ihren Wunden und Ängsten und nicht in der Lage, die richtige Entscheidung zu treffen.“

Es entwickelt sich eine Liebesgeschichte, aber auch hier hat das Schicksal einige schwere Aufgaben für Jules parat. Benedict Wells hat mit „Vom Ende der Einsamkeit“ ein wunderbares Buch geschrieben: Er erzählt eine Familiengeschichte mit sehr berührender, schöner Sprache und voller Tiefgang.

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