Jazzgrößen gastieren wieder in Weiz

Ab 27. Mai steht Weiz wieder im Zeichen der „Jazz Days“. In den vergangenen Jahren setzten die Initiatoren des Festivals auf internationale Musikgrößen, heuer wurden auch viele heimische Jazzmusiker engagiert.

„Parasol Peak“ nennt sich etwa in Anlehnung an den kalifornischen Berg „Parsons Peak“ das Film- und Musikprojekt des Tiroler Komponisten Manu Delago, das am 8. Juni in Film- und Konzertform im Weizer Kunsthaus zu erleben sein wird.

Musikalische Reise durch die Alpen

Zusammen mit einem siebenköpfigen Ensemble hat Manu Delago dafür einen ungewöhnlichen Ort zum Musizieren gewählt und in seiner Heimat einige Berge erklommen, um in verschiedenen Höhen seine Kompositionen erklingen zu lassen. Mit dabei auf der Reise vom Tal bis zum Gipfel war auch der oststeirische Musiker Georg Gratzer: „Wir waren im September 2017 eine Woche in den Bergen unterwegs, und wir haben in den Bergen nicht nur einen Videodreh zu einer Musik gemacht, wir haben wirklich in den Bergen aufgenommen, also wir haben uns teilweise auf vier verschiedene Gipfel verteilt. Im Kunsthaus Weiz werden die Filmvorführung dieses Dokumentarfilms und auch ein Live-Konzert mit der Band aufgeführt.“

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 25.4.2019

Von Steigeisen und Blasinstrumenten

Fast hätte der September-Schnee die musikalische Expedition zum Scheitern gebracht, sagt Georg Gratzer: „Wir haben nicht gewusst, wie die ganze Technik funktioniert und wie wir uns bewegen. Wir haben Steigeisen mit gehabt, die wir eigentlich nicht gebraucht haben, wir hätten sie eigentlich lieber gegen Schneeschuhe getauscht. Dadurch ist aber dieses Projekt unerwartet extrem und speziell geworden.“

Das Projekt war aber nicht nur für die Musiker eine Herausforderung, auch die Instrumente mussten einiges aushalten, erzählt Gratzer: „Es war extrem kalt, die Streichinstrumente marschieren von der Intonation, also der Stimmung nach oben, die Blasinstrumente eher nach unten, die klammen Finger, das lange Warten, es war wirklich eine Herausforderung, wie durch ein Wunder hat es aber funktioniert.“

Viel steirische Beteiligung

Die musikalische Reise durch die Alpen mit dem steirischen Musiker Georg Gratzer ist aber nur eines von insgesamt acht Jazz-Projekten, die zwischen 27. Mai und 22. Juni im Kunsthaus und an einigen anderen Orten in Weiz über die Bühne gehen werden.

Ein Konzert auf der Bühne im Rahmen der Jazzdays Weiz

Tourismus Weiz

Die Jazz Days in Weiz sorgten auch im Vorjahr für gute Stimmung

Es ist ein hochkarätiges Programm, das vor allem heimische Künstler gestalten werden, sagt der Leiter des Weizer Kunsthauses, Johann König: „Wir haben ganz viel steirische Beteiligung bei unseren ‚Jazz Days‘, und wir können damit auch die Entwicklung des Jazz zeigen, das heißt wir haben Konzerte, die die Musik der Beginnzeit des Jazz zeigen genauso wie Konzerte mit viel Swing, aber auch in Richtung Free Jazz.“

Legendärer Jazzer aus Panama

Ein bedeutender Vertreter des Freejazz, der sich im Lauf seiner Karriere auch den Genres Jazz-Rock und Jazz-Fusion zuwandte, ist Billy Cobham: Der in Panama geborene und in den USA aufgewachsene Jazz-Schlagzeuger wird am 15. Juni im Weizer Kunsthaus erwartet, sagt Johann König. „Wir freuen uns sehr, dass Billy Cobham uns im Rahmen der ‚Jazz Days‘ beehrt. Er ist ein Schlagzeuger, der von den Fachkreisen zu den weltbesten Schlagzeugern gezählt wird, und er ist mit einem ganz besonderen Programm hier - er steht mit der Bigband Weiz gemeinsam auf der Bühne.“

Veranstaltungstipp:

Die „Jazz Days“ finden von 27. Mai bis 22. Juni im Kunsthaus in Weiz statt

Bekanntes und Lyrisches

Auf die Zusammenarbeit mit Billy Cobham freut sich auch der Leiter der Bigband Weiz, Christoph Pfeiffer. Gemeinsam mit seinen Musikern bearbeitet er die Arrangements des legendären Jazzers: „Er hat das Material vorab geschickt. Die Richtung, in die es geht, ist Jazz-Fusion, also Bekanntes von Billy Cobham aus den 70er-Jahren, aber auch neuere Arrangements, die etwas in die lyrische Richtung gehen, also ein spannendes Big-Band-Programm.“

Ein Konzert auf der Bühne im Rahmen der Jazzdays Weiz

Tourismus Weiz

Ein spannendes Musik-Programm nicht nur für das Publikum, sondern auch für die Mitglieder seiner Band, gibt Christoph Pfeiffer Einblicke in Details: „Wir proben einen Tag zuvor den ganzen Tag mit ihm. Ich habe mittlerweile auch schon mehrmals mit ihm Kontakt gehabt, und er ist für seine 75 Jahre sehr umtriebig und sehr jugendlich geblieben.“

Jugend-Big-Band gestaltet „Jazz Days“ mit

Das Zusammenspiel von heimischen und internationalen Musikern ist auch für den Weizer Bürgermeister, Erwin Eggenreich, ein wichtiger Punkt: „Sowohl ein gegenseitiges voneinander Lernen und auch ein bisschen über den Tellerrand hinausschauen ist für uns im Jazz wichtig.“

Eine Sache liegt dem Bürgermeister besonders am Herzen - dass nämlich auch der heimische Nachwuchs das Musikprogramm der Weizer „Jazz Days“ mitgestalten wird: „Wir haben eine eigene Jugend-Big-Band, die in die Big-Band hinein wächst, das ist eine gute Möglichkeit für eine Vorbildwirkung, dass Jugendliche Jazz nicht nur anschauen, sondern auch mitspielen können.“

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