Die Telefonseelsorge - für uns!

Weihnachten ist das Fest der Liebe und der Familie - ein Fest, das vielen Menschen auch ganz besonders vor Augen führt, wie einsam sie sind! Ihnen bleibt oft nur die Telefonseelsorge.

Kennen Sie auch jemanden, der freiwillig und ehrenamtlich seinen Mitmenschen hilft? Dann melden Sie sich bitte hier bei uns.

„Es ist jedes Telefonläuten, jedes Abheben mit Spannung verbunden, und hinter jedem Anruf ist eine spannende Geschichte“, sagt Martin Hauszer, und Christina Ritter ergänzt: „In erster Linie bin ich da, um zuzuhören. Ich möchte ein Gesprächspartner sein für Menschen, die niemand anderen haben, die Probleme haben, die oft auch in einer Krise stecken.“

Telefonseelsorge

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Christine Ritter ist dreifache Mutter und arbeitet als Kinderbetreuerin, Martin Hauszer ist selbstständiger Projektplaner - beide absolvierten vor einigen Jahren die Ausbildung zur Mitarbeit bei der Telefonseelsorge, die über 150 Stunden geht.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 25.12.2015

Schwierigkeit Abgrenzung

Gesprächsführung und Krisenintervention stehen dabei im Mittelpunkt, aber auch Selbsterfahrung und Persönlichkeitsbildung um zu lernen, sich abzugrenzen: „Manchmal ist es ein großer Schrecken, und ich bin wirklich sprachlos, was mir manche Leute erzählen, und manchmal kann ich mich gleich gut hineinfühlen in den Anrufer, und ich bin relativ schnell bei demjenigen und kann ihn ein Stück des Weges begleiten. Das hängt oft auch vom Thema ab - manche Themen berühren einfach auch mich ganz persönlich und sind meine Themen, und da ist dieses Abgrenzen dann sicher auch schwieriger“, sagt Ritter.

Telefonseelsorge

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„Das Nachtgesicht der Gesellschaft“

Menschen jeden Alters und aller sozialen Schichten wenden sich an die Telefonseelsorge; ihre Geschichten, Sorgen und Nöte werden streng vertraulich behandelt. Es sind jene Menschen, die oft nicht gesehen werden - ihnen wird gerade während der Weihnachtsfeiertage ihre Einsamkeit bewusst: „Durch die Arbeit bei der Telefonseelsorge durfte ich schon einen Teil der Gesellschaft kennenlernen, den ich sonst nie entdeckt hätte - wir sagen bei der Telefonseelsorge oft das ‚Nachtgesicht der Gesellschaft‘ dazu, das sind die Personen, die an den Rand gedrückt sind“, sagt Hauszer.

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Die Telefonseelsorge - für uns!

ORF Steiermark-Reporterin Ulli Enzinger hat die Telefonseelsorge besucht.

Zumindest zwölf Stunden im Monat hören die Ehrenamtlichen der Telefonseelsorge zu, und nehmen dabei auch viel für das eigene Leben mit: „Zum einen Dankbarkeit, und zum zweiten das Bewusstsein, in einer Gesellschaft der Überkommunikation, in einer Gesellschaft, wo sehr viel gesprochen wird, dass es da Menschen gibt, die keinen Ansprechpartner mehr haben“, so Hauszer.

„Es relativiert sich vieles“

„Es gibt einfach einen so großen Reichtum, den man da erfahren kann, so viel, was ich auch mitnehmen kann, man kommt dann oft auf den Boden zurück und relativiert vieles, weil man merkt, da gibt es Menschen, die haben wirklich große Probleme und schleppen große Rucksäcke mit sich herum, und selbst macht man sich schon über kleine Dinge Riesensorgen“, sagt Christine Ritter - sie ist eine von rund 100 Ehrenamtlichen der Telefonseelsorge.

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