Moderner Mozart an der Grazer Oper

Die Neuinszenierung von Wolfgang Amadeus Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ an der Grazer Oper macht aus der mehr als 200 Jahre alten Oper ein durchwegs modernes Beziehungsstück.

"Entführung aus dem Serail"

ORF

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 21.4.2016

Inszeniert wurde das Singspiel aus dem Jahr 1782 von Eva-Maria Höckmayr. Die deutsche Regisseurin ist bekannt für feine Figuren-Psychologie, und so zeigt sie bei ihrem Graz-Debut Mozarts „Türkenoper“ als modernes Beziehungsstück.

Liebe, Treue und Untreue

Beängstigende Fantasien rauben Belmonte den Schlaf: Seine Frau begehrt einen anderen. Getanzt entführt Gegenspieler Bassa Selim Konstanze in erotische Träume, denn die moderne Inszenierung fokusiert auf dem Motiv der Liebe in Verbindung mit Treue und Untreue.

"Entführung aus dem Serail"

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Verhandeln einer Ehekrise

„Um die Geschichte von Belmonte und Konstanze dem Zuschauer ein bisschen näher zu rücken, sozusagen die Identifikationsfläche so groß wie möglich zu machen, ist dieses Paar bei uns ein ganz lebensnahes Paar, hat sogar ein Kind und verhandelt innerhalb weniger Stunden, sozusagen einer Nacht, eine Ehekrise aufgrund einer vorgestellten Untreue Konstanzes“, so Eva-Maria Höckmayr.

"Entführung aus dem Serail"

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"Entführung aus dem Serail"

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Existenzielle Fragen

Sophia Brommer und Mirko Roschkowski machen als bewegtes Paar aus körperlicher Entführung emotionale Entfremdung. „Es geht eigentlich nur um Beziehungsprobleme, um Fragen, die man sich selbst stellt, also ganz existenzielle Fragen wie Treue, Liebe, Verlust, Angst. Ich finde, das sind super spannende Fragen, um die keiner herumkommt, und deswegen war das eine tolle Erfahrung“, sagt Brommer.

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