Leben auf den Trümmern des Sozialismus

Swetlana Alexijewitsch thematisiert unbequeme Wahrheiten über die ehemalige UdSSR. Das Grazer Schauspielhaus zeigt zur Zeit die deutschsprachige Erstaufführung von „Secondhand-Zeit - Leben auf den Trümmern des Sozialismus“.

Die Olympischen Spiele 1980 in Moskau sind die Bühne für eine Erzählung über Menschen, die an eine Ideologie gebunden wurden, und mit deren Untergang sie bis heute ringen.

"Secondhand-Zeit"

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Viele Perspektiven

Swetlana Alexijewitsch interviewte nach dem Zerfall der UdSSR über 20 Jahre lang hunderte Menschen: „Die waren 90, 50, 30, mit ganz vielen verschiedenen Perspektiven. Sie hat sich mit Leuten unterhalten, die im Lager waren, sie hat sich mit Leuten unterhalten, die eher auf der Seite des Systems standen - also mit ganz unterschiedlichen Menschen“, sagt der Schauspieler Fredrik Jan Hofmann.

"Secondhand-Zeit"

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Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 2.12.2016

Für ihr Werk wurde Swetlana Alexijewitsch 2015 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. In ihrer Heimat Weißrussland werden die Bücher der 68-jährigen Regime-Gegenerin gar nicht verlegt.

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Chronik über gesellschaftliche Narben

„Secondhand-Zeit - Leben auf den Trümmern des Sozialismus“ ist auch eine Chronik über gesellschaftliche Narben und Träume von vergangener Größe, wie Darsteller Mathias Lodd sagt: „Ich höre immer wieder Wut, Trauer, Verständnislosigkeit, Enttäuschung - das sind die, die uns primär beschäftigt haben. Es gibt aber auch die große Sehnsucht immer nach etwas, das das Leben sinnvoll macht.“

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