„Rettet das Kind“ hilft traumatisierten Kindern
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 10.12.2017
Die Mitarbeiterinnen in den Kinderschutzzentren betreuen schwerpunktmäßig Kinder und Jugendliche, die von physischer, psychischer oder sexueller Gewalt oder Vernachlässigung betroffen sind, sowie deren Familien oder Bezugspersonen; ebenso werden Personen angesprochen und unterstützt, die in ihrem beruflichen Umfeld mit diesen Problembereichen konfrontiert sind.
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Reden oder Spielen hilft bei der Aufarbeitung
Das Reden über Probleme ist für Kinder aber nicht immer leicht: Das Projekt „Rettet das Kind“ soll dabei helfen, Erlebnisse zu verarbeiten. Diese Möglichkeit gibt es zum Beispiel auch im Kindergarten „Kinderlandsberg“ in Deutschlandsberg, sagt Elisabeth Schweitzer von „Rettet das Kind“ in Deutschlandsberg: „Hauptaufgabe eines Kinder- und Jugendschutzzentrums ist es, mit den Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, die von körperlicher, sexualisierter oder psychischer Gewalt betroffen sind. Wir helfen ihnen dabei, den Schutz wieder herzustellen und die Erlebnisse gut zu verarbeiten.“
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Größtenteils melden sich die Familien oder Jugendlichen selbst, oder der Kontakt wird über Schule und Kindergarten hergestellt: „Unser Team besteht aus Psychologen und Psychotherapeuten, es geht ganz klar um psychologische Behandlung oder psychotherapeutische Aufarbeitung. Wir machen das zum Teil im Gespräch, bei kleineren Kindern, die das noch nicht so formulieren können, wenden wir andere Methoden an, zum Beispiel über das Spielen, Sandspielen oder über kreative Tätigkeiten wie Zeichnen oder Malen.“
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Kinder können sich Schutzräume bauen
Der Schwerpunkt liegt auch bei der präventiven Unterstützung der Eltern und der Analyse deren Verhaltensmuster - hierfür gibt es auch ein eigenes Therapiezimmer, das viele Möglichkeiten bietet: „Hier gibt es ein breites Angebot an Materialien. Hier gibt es auch die Möglichkeit Erlebnisse szenisch nachzustellen. Die Kinder können sich Schutzräume, also sichere Orte bauen wo sie auch kreative Materialien finden um unterschiedliche Zugänge zur Aufarbeitung wählen zu können“, so Schweitzer.
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Verhaltensmerkmale bei traumatisierten Kindern
Schwere Unfälle, Trennungen, Todesfälle Operationen oder auch Mobbing können Kinder traumatisieren. „Um ein traumatisches Erlebnis gut zu verarbeiten, muss der Schutz sehr rasch hergestellt werden. Man muss sich sehr klar hinter das Kind stellen und dem Kind die Möglichkeit geben, alles aufzuarbeiten.“
Das Verhalten eines Kindes ist nach einem Trauma nicht gleich immer einem Trauma zuordenbar, aber laut Elisabeth Schweitzer gibt es bestimmte Merkmale: „Jede Form von Verhaltensänderung, Rückzug ist oft ein Zeichen, oft tauchen Ängste auf, oft psychosomatische Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen.“ Wichtig ist es, Hilfe zu holen, wenn Kinder Probleme haben, die ohne professionelle Hilfe nicht gelöst werden können.