Ganz Öblarn spielt Paula Groggers „Die Hochzeit“

Es ist eine Tradition, die Generationen verbindet - ein ganzer Ort kommt zusammen und inszeniert ein Volksstück: Bis 11. August wird in Öblarn wieder Paula Groggers „Die Hochzeit“ gespielt.

Seit mehr als 80 Jahren wird der obersteirische Ort Öblarn im Sommer zur größten Laientheaterbühne im Alpenraum. Rund 300 Gemeindemitglieder inszenieren dabei Paula Groggers Zeitreise ins 19. Jahrhundert zu Erzherzog Johann als Brautführer in Öblarn, wo er einst seine Anna Plochl wieder traf.

„Mehrere Generationen kommen zusammen“

„Sodass sich mehrere Generationen über alle Konfessionen und politische Gräben, die es oft auch gegeben hat, hinweg verstehen, einfach zusammenkommen und eine Freude miteinander haben“, so Walter Greimeister. Der „Ausrufer“ des Stücks, Karl Edegger, findet, dass vor allem auch die Dorfgemeinschaft in dieser Zeit zusammenwächst.

Edegger zufolge begannen die Festspiele bereits 1936, und es gibt sogar noch eine Person, die damals schon mitgespielt hat: „Im Ort hat es geheißen, die Paula Grogger hat etwas geschrieben, und wir führen nicht ein Theater auf, wir schlüpfen praktisch in die Rolle der Vorfahren hinein“, so der älteste Festspieler, Hans Madl.

Von Fremden zu Freunden

Auch die Jüngsten der Dorfgemeinschaft sind mit viel Freude dabei: „Ja, man kann viel lernen, weil seitdem ich das Gedicht gelernt hab, geht bei mir das Gedichte lernen in einer Minute“, freut sich Tobias Schweiger, der in die Rolle des „Gaberls“ schlüpft.

"Diese Freude an Tradition verbindet einen ganzen Ort. „Jetzt proben wir seit acht Monaten, es läuft alles, wir sind als Fremde wirklich Freunde worden, haben eine wunderschöne Zeit hinter uns und hoffentlich auch noch vor uns“, so der Regisseur Bernhard Wohlfahrter, der 21 Jahre jung ist. Das Stück „Hochzeit“ von Paula Grogger gibt es bis 11. August in Öblarn zu sehen.

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• Öblarner Festspiele