Wie sieht die Stadt der Zukunft aus?

Aus dem frühen 20. Jahrhundert stammt das Konzept der sogenannten „Broadacre City“, einer Stadt auf einer weiten Fläche. Eine Ausstellung im Kunsthaus Mürz legt dieses Konzept nun auf die Gegenwart und die Zukunft um.

Ausgangspunkt für die Überlegungen von Johannes Fiedler und Jördis Tornquist gemeinsam mit Studierenden der TU Graz ist das Konzept der „Broadacre City“ des amerikanischen Architekten Frank Lloyd Wright aus dem Jahr 1932 - er hatte die Vision einer extrem verdünnten, vom Autoverkehr geprägten Stadt, die heute über weite Strecken Wirklichkeit geworden ist - wenngleich nicht in der von ihm imaginierten Ordnung und Ästhetik.

Die post-fossile Stadt

Diese heutige Stadt ist die räumliche Manifestation des fossilen Zeitalters. „Broadacre City 2.0“ soll nun eine urbane Region um das Jahr 2050 darstellen. So müsste die Europäische Union nach dem Abkommen von Paris bis dahin die CO2-Emissionen um 95 Prozent gegenüber 1990 reduzieren, und das geht nur, wenn sich Infrastruktur und Lebensstil verändern.

"Broadacre City 2.0"

ORF

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 3.9.2018

Im Mittelpunkt der Ausstellung im Kunsthaus Mürz steht die Frage, wie unsere künftigen Städte und Lebensbereiche aussehen könnten, wenn man einerseits das steigende Bevölkerungswachstum berücksichtigt, gleichzeitig aber den Verbrauch von fossilen Brennstoffen und anderen Ressourcen reduzieren möchte. Das ausgestellte Modell wählte als Grundlage für das post-fossile Szenario ein Gebiet südlich von Graz, wobei der Fokus wie bei Wright auf der räumlich-technischen Konsistenz der Vision liegt.

"Broadacre City 2.0"

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Die Frage der politischen Umsetzung bleibt ausgeklammert - vielmehr soll das Modell dazu dienen, über die Denkbarkeit auch die politische Machbarkeit zu befördern. Die Ausstellung im Kunsthaus Mürz in Mürzzuschlag ist noch bis zum 16. September zu sehen.

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