Die Habsburger auf Stift Rein

Kaiser Maximilian gilt als „letzter Ritter“ der Habsburgerzeit - heuer jährt sich sein Tod zum 500. Mal. Im Stift Rein ist ihm daher eine Ausstellung gewidmet, die besondere Relikte aus der Habsburgerzeit zeigt.

Mit der Ausstellung „Stift Rein und die Habsburger“ gewährt das Stift im Norden von Graz einen spannenden Blick hinter die Klostermauern: Gezeigt werden die Spuren, die habsburgische Regenten im ältesten, von Zisterziensern betriebenen Kloster der Welt, hinterlassen haben.

Das Grabtuch von Herzog Ernst dem Eisernen

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Die Ausstellung zeigt unter anderem das Grabtuch von Herzog Ernst

Schwert und Grabtuch ausgestellt

Dazu gehört etwa das Grabtuch von Herzog Ernst dem Eisernen - dem Großvater Kaiser Maximilians: Im Jahr 1424 verstorben, hat der steirische Herzog in Rein seine Ruhestätte. Nach Grabplünderungen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Grabtuch gefunden.

Hinweis:

„Stift Rein und die Habsburger“ kann bis Jänner 2020 besucht werden

„Dieses Grabtuch wurde 1948 aus der Tumba, also aus dem Grab, geborgen, und es wurde dann restauriert. Es ist venezianischer Seidensamt, purpur gefärbt, mit dem böhmischen Tuchorden. Was wir auch gefunden haben in diesem Grab, ist sein Schwert, und wir haben sowohl Grabtuch als auch Schwert in der Ausstellung ausgestellt“, schildert Stiftshistorikerin Elisabeth Brenner.

Kaiser Maximilians Brautreise nach Burgund

Zu den besonderen Schätzen der Stiftsbibliothek gehört weiters ein Vers-Epos aus der Frühzeit des Buchdrucks, der „Theuerdank“: Kaiser Maximilian gab den mit 118 farbigen Holzschnitten illustrierten Roman Anfang des 16. Jahrhunderts in Auftrag.

Kaiser Maximilian als Ritter Theuerdank illustriert

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Ritter Theuerdank vor den Kanonen

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 1.4.2019

Als „Ritter Theuerdank“ erzählt er darin von seiner Brautreise zu Maria von Burgund, so Brenner: „Hier ist er erstmals mit der modernen Waffentechnologie konfrontiert, und zwar mit den Feuerwaffen, den Kanonen. Und da passiert, dass der, der ihm nach dem Leben trachtet, die Kanone überfüllt und sie dadurch explodiert und dadurch gerät er in Gefahr. Das ist eine der Prüfungen, um zu seiner Braut zu kommen.“

Die Kunst des Schreibens hat der letzte Ritter der Habsburger schon in seinen Kindertagen gelernt, erklärt Pater August Janisch: „Wir haben hier das Lehrbuch von Kaiser Maximilian I., aus dem Jahr 1466. Und dargestellt in diesem Faksimile ist auch das ‚Vater Unser‘, anhand dessen hat er das ABC gelernt.“

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