Philharmonischer Hörgenuss im Thermenland

Im Thermen- und Vulkanland findet von März bis Juni wieder das alljährliche Kammermusikfestival „Philharmonische Klänge“ statt. Dabei geben Ensembles der Wiener Philharmoniker Klassisches in idyllischem Rahmen zum Besten.

Das Festival, das vom Verein „kultur-land-leben“ organisiert wird, bietet in den Frühlingsmonaten März bis Juni wieder Hörgenuss auf höchstem Niveau. Zu hören sind Kompositionen großer Meister, Schlösser, Kirchen und weitere Kulturzentren bilden die Kulisse.

Mozart, Rossini und Schubert in Gleisdorf

Das erste Konzert gab es 2001, 2009 wurde es zu einem Festival ausgebaut. Schon von Beginn an sei die Herausforderung gewesen, ein klassisch hoch qualitatives Konzertfestival in den ländlichen Raum der südöstlichen Steiermark zu bringen, sagt Karl Nestelberger, Obmann des Vereins „kultur-land-leben“.

„Dabei gibt es auch einen kleinen Ausschweifer Richtung Gleisdorf: Am 7. April steht im Gleisdorfer Forum Kloster eine Matinee mit dem Internationalen Philharmonischen Jugendorchester unter der Leitung von Günter Seifert auf dem Programm. Musiker aus verschiedenen Nationen werden das Publikum an diesem Abend mit Werken von Mozart, Rossini und Schubert erfreuen.“

Junge Musiker als Herzensangelegenheit

Für Nestelberger ist das eine Herzensangelegenheit, denn dem Initiator der „Philharmonischen Klänge“ ist auch die Förderung der Jugend ein Anliegen: „Das sind junge Musiker auf dem Sprung zur Profikarriere, und wir haben da vor einigen Jahren schon die ersten Konzerte gehabt in diese Richtung, und es ist schön zu sehen, dass diese jungen Musiker jetzt schon in großen Orchestern spielen - in der Staatsoper oder auch bei den Wiener Philharmonikern sind schon einige untergekommen“, sagt Nestelberger.

Große Künstler in der „Provinz“

Auch abseits der Jugendförderung kann sich das Publikum auf ein hochkarätiges Konzertprogramm freuen - auf die Meisterwerke der Wiener Klassiker Haydn, Mozart und Beethoven sowie auf kammer- und tanzmusikalische Kompositionen der mitteleuropäischen Romantik, dazu gehören etwa Schubert, Brahms und die Strauß-Familie.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 6.3.2019

Die Interpreten sind allesamt Mitwirkende der Wiener Philharmoniker, die sich für das Festival in verschiedenen Ensembles teils neu formieren, erzählt Karl Nestelberger: „Die Künstler spielen in den berühmtesten Konzertsälen dieser Welt, und mich freut es, dass sie immer wieder gern zu uns kommen in die ‚Provinz‘, weil es auch für sie besonders ist. Und die Wiener Philharmoniker stehen voll hinter unserem Festival und sehen das auch als ihr Festival an, und das freut uns sehr.“

Von Gleisdorf bis Straden

Auch für das Publikum sind die Konzerte etwas Besonderes, was auch an dem idyllischen Ambiente liegt, in dem die Konzerte stattfinden. Insgesamt sechs Konzert-Abende stehen auf dem Programm: im Gerberhaus Fehring, im Forum Kloster in Gleisdorf, in den Pfarrkirchen Kirchbach und Kapfenstein, im Schlosshof Kornberg und in der Florianikirche in Straden.

Mit seinem kulturellen Engagement gelang es Karl Nestelberger, die philharmonische Tradition auch in den Regionen zu verankern: „Zwei Drittel der Menschen in Österreich leben im ländlichen Raum, und da sagen viele Menschen, die in den Regionen leben, ‚Schön, dass es das jetzt bei uns auch gibt, dass wir nicht große Strecken auf uns nehmen müssen‘.“

Mit dem Künstler am Buffet

Dabei kommen die Gäste inzwischen längst aus allen Regionen des Landes angereist, um die Konzertabende des Klassik-Festivals zu genießen: „Die Anfahrt durch die Natur ist schon besonders, und das ist wichtig für das Gefühl beim Konzert. Die Vorbereitung, dass man rechtzeitig dort ist und sich einstimmen kann, vielleicht bei einem guten Glas Wein, der ja auch in den Regionen dort erzeugt wird - ja, das macht das aus. Wir bieten nach dem Konzert auch ein Essen an, da trifft man die Künstler beim Buffet, und das ist auch eine besondere Sache bei dem Festival“, so Nestelberger.

Ländliche Freiluftmusik

Nicht fehlen darf bei einem erfolgreichen Konzertabend die passende Moderation, die bei jedem Konzert ein anderer Musikexperte übernimmt. Neben Details zum Programminhalt geht es dabei auch um den historischen Kontext, erklärt Harald Haselmayr, Konzertmoderator und Professor für Musik- und Kulturgeschichte an der Kunstuniversität Graz: „Man muss bedenken, dass in der Zeit, von der wir reden, 80 Prozent aller Musik im Freien erklang, es war Freiluftmusik, und sie war meistens am Land, und diese Konzertsaalmusik, das ist relativ neu, da kann man sich ein bisschen zurückführen lassen in diese Atmosphäre.“

Brahms und Dvorak

Haselmayr selbst wird am 29. Mai durch das Konzert des Großbauer Ensembles im Schlosshof Kornberg führen. Als einstiger Professor des Ensembleleiters kennt Harald Haselmayr jedes Details des Programmes: „Eine innige Freundschaft haben wir genommen zwischen Johannes Brahms und Antonin Dvorak, die nicht nur künstlerisch, sondern auch menschlich sehr befreundet gewesen sind. Wir haben eine Mischung aus Kammermusik und Symphonie, also wir probieren da wieder etwas Neues, und schauen wir was da herauskommt.“

Eröffnung am 24. März

Eine Sache ist Karl Nestelberger besonders wichtig: dass der Zugang zu den Konzerten des Festivals für möglichst alle Menschen leistbar ist. „Wir können das bewerkstelligen durch die Unterstützung des Landes und der Gemeinde, ein besonderes Orchester ist unser Sponsorenorchester, wo wirklich viele Unternehmen bereit sind, unsere Aktivitäten zu unterstützen“, so Karl Nestelberger.

Eröffnet wird das Festival „Hörgenuss - Philharmonische Klänge" am 24. März im Gerberhaus in Fehring vom Urban Ensemble Wien, einem Quintett, das unter anderem Werke des argentinischen Komponisten Astor Piazolla zum Besten geben wird.“

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