Ein Sack Kaffee in den Weinbergen
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Lifestyle

Kaffee aus den Weinbergen

Das steirischen Vulkanland ist eine Hochburg der edlen Tröpferl – und inmitten der Weinberge sticht eine kleine, aber feine Manufaktur hervor, in der sich ein Ehepaar seinen Traum vom Kaffeerösten verwirklicht hat.

Warum soll es denn im Weinland nur Kellereien, aber keine Rösterei geben – das dachte sich jedenfalls Franz Maitz: Er veredelt in seiner Manufaktur in St. Anna am Aigen im Jahr rund zehn Tonnen hochwertige Hochlandarabicas aus den besten Anbaugebieten der Welt zu höchstem Genuss.

„Jeder liebt Kaffee“

„Jeder liebt Kaffee, und das ist ja eine ideale Ergänzung in unserer kulinarischen Gegend: Wir haben tolle Restaurants, wir haben Kulinarik, wir haben Schokolade, alles eigentlich, und der Kaffee ist da die Ergänzung“, sagt der Kaffeeröster aus Leidenschaft, der sämtliche Variationen aus Fair Trade-Kaffeebohnen anbietet.

Kaffeerösterei
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Weltweit werden zehn Milliarden Kilo Kaffee geerntet und damit zehn Billionen Tassen getrunken. Laut Statistik trinkt jeder Österreicher durchschnittlich 7,3 Kilogramm Kaffee im Jahr.

Das Herzstück der Rösterei ist der computergesteuerte Trommelröster, der mit anschließender Luftkühlung edlen Kaffee mit wenig Säure und viel Aroma entstehen lässt – doch modernste Technik kann nicht die eigenen Sinne ersetzen, und so verfolgt Maitz jeden 20-minütigen Röstvorgang und lässt dabei die Bohnen nicht aus den Augen: „Kein Röstvorgang ist ident zum nächsten, das heißt, auch die gleiche Mischung, die gleiche Bohne verändert sich von einer Röstung zur anderen. Aber über die Jahre hinweg lernt man mit jeder Röstung natürlich immer etwas dazu, und man experimentiert natürlich auch.“

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 13.7.2019

Eine Sache des Geschmacks

Ist das Rösten reine Männersache, so setzt Franz Maitz beim Verkosten dann doch sehr auf den feinsinnigen Geschmack seiner Frau Aleksandra Piecak-Maitz, wobei man sich nicht immer einig ist: „Sicher, jeder Geschmack ist anders, aber meistens – zum Schluss – kommen wir auf einen Nenner“, sagt sie mit einem Schmunzeln.

Kaffeeröster Franz Maitz bei der Arbeit
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„Kaffee hat sehr viele Nuancen – mittlerweile spricht man von 800 bis 1.000 Aromen, die Kaffee haben kann. Zum Vergleich: Beim Wein sprechen wir meines Wissens nach von etwa 400“, so Maitz.

„Kaffee ist kein einfaches Getränk“

Nur die besten Bohnen schaffen es bei Franz Maitz schließlich ins Sackerl. Mit zehn verschiedenen Kaffeesorten wartet er mittlerweile auf, und in jeder einzelnen steckt die pure Hingabe: „Kaffee ist viel zu wertvoll, als dass man es als einfaches Getränk bezeichnen sollte. Kaffee ist so umfangreich, er hat so viel Potential, und man hat da eine riesige Spielwiese, kann man fast sagen, wo man sich diesem interessanten Thema widmen kann“, so der steirische Kaffeeröster.