Eine Geige aufgenommen am Donnerstag, 27. Juni 2019, während der Bühnenorchesterprobe zur Nurejew Gala 2019 in der Wiener Staatsoper.
APA/HERBERT NEUBAUER
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Kultur

Amerikaner, Sommer und Musik in Graz

Sommerzeit ist in Graz auch AIMS-Zeit: Bereits zum 49. Mal finden sich hunderte Musik-Studierende aus Amerika ein, um ihr Singen und Spielen zu perfektionieren, in die europäische Musiktradition einzutauchen und ihr Können zu präsentieren.

Das American Institute of Musical Studies (AIMS) wartet bis 6. August mit Dutzenden Konzerten auf. Knapp 100 junge Sängerinnen und Sänger, 77 Orchestermusiker und 70 Lehrende stellen die diesjährige AIMS-Sommerakademie, werden in Konzertsälen, Kirchen und an öffentlichen Plätzen zu erleben sein.

Hoch im Kurs

Die traditionellen Sommerstudien in Graz sind bei amerikanischen Sängern und Musikern hoch im Kurs, selbst wenn bis auf wenige Stipendiaten, jede und jeder stolze 6.000 Dollar dafür aufbringen muss, sagte AIMS-Organisatorin Antonia Zangger-Kreuzer: „AIMS ist ein sehr renommiertes Sommerprogramm. Das ist bekannt in den USA. Wir müssen dort keine Werbung machen. Da nehmen die Leute dann auf sich, zu einer Liveaudition zu kommen und eine große Summe Geld aufzubringen, um die Reise überhaupt antreten zu können.“

Hürden genommen

Diese Hürden haben die diesjährigen Teilnehmer und Teilnehmerinnen schon genommen, am 1. Juli haben sie in der Grazer Neutorgasse ihr Quartier bezogen. „Alle sind aufgeregt und haben ihre Stücke und Arien im Gepäck. Wir haben wieder fünf Orchesterkonzerte in Graz, hauptsächlich auch mit Operette und erstmals mit spanischer Musik. Die Studierenden werden sich in den ersten Tagen bei den Lehrkräften vorstellen, damit sie dann bei den Konzerten zum Einsatz kommen“, so die Organisatorin.

Intensives Musikerleben

Intensive Wochen stehen bevor, Profis, wie der dänische Bariton Bo Skovhus oder die in Salzburg lebende amerikanische Opernsängerin Barbara Bonney, nehmen die Wissbegierigen unter ihre Fittiche, auch um ihnen unsere Musiktraditon näher zu bringen, sagte Zangger-Kreuzer: „man kann die Technik und das Repertoire lernen. Aber hierherzukommen, wo die Musik entstanden ist, das macht etwas mit den Leuten.“

Sendungsinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 1.7.2019

Schubkraft für die Karriere

Die Sängerinnen und Sänger erhoffen sich natürlich viel Schubkraft für ihre Karriere. „Im vergangenen Jahr ist die Gewinnerin unseres Meistersingerwettbewerbs, die Lauren Urquart direkt vom Felck weg engagiert worden. Und sie wird ab Herbst an der Volksoper in Wien singen“, so die Organisatorin.

Konzerte und Diskussionen

Das diesjährige Meistersingerfinalistenkonzert geht am 8. August in der Listhalle über die Bühne. Bis dahin gibt es Open Air-Kurzkonzerte, Liederabende und Orchesterkonzerte und an drei Abenden wird auch zu aktuellen Themen diskutiert.