Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 30.7.2019
Wer den Sonnenaufgang auf der Admonter Warte genießen möchte, hat nicht weit zu gehen – vorausgesetzt, man ist den Tag zuvor beim Admonter Haus eingekehrt, erzählt Wanderin Anja: „Wir haben auf der Hütte unten geschlafen. Es dauert ungefähr zehn oder zwölf Minuten, von dort hier raufzugehen. Es ist doch ein bisschen eine Challenge – ein paar Mal sollte man als Sicherung die Hände dazunehmen. Ich bin gespannt wie der Abstieg wird, aber herauf ist es kein Problem.“
Seit beinahe 125 Jahren steht das Admonter Haus hoch über Admont: Rund zweieinhalb Stunden dauert die Wanderung vom Buchauer Sattel über die Grabneralm hinauf auf die 1725 Meter. Ein blumenreicher Weg führt dorthin, über Wiesenpfade und gute Steige.
Wohnen wie anno dazumal
Zu Fuß werden hier auch die Lebensmittel nach oben getragen, schildert Hüttenwirt Stephan Schäfgen: „Wenn ich Frischware kaufe, die schnell wieder in die Kühlung muss, Käse zum Beispiel, muss ich beim ersten Gang schon mal 35 Kilo hochschleppen – 45 Minuten lang. Letztes Jahr hatte ich einen Gang, da kam ich in die Küche und habe gesagt: ‚Mist ich werde zu alt dafür!‘“
So richtig alt ist aber nur die Alpenvereinshütte selbst. Sie wurde bereits zur Zeit Kaiser Franz-Josefs errichtet, verrät Ernst Kren: "Ganz besonders sind die Schlafräume, die noch des ursprüngliche Interieur wie vor 125 Jahr gehabt haben. Nur die Matratzen und die Bettwäsche sind schon neu“, schmunzelt er.
Ein doppelter Sonnenuntergang
Damals wie heute ist das Haus am Grabnerthörl ein beliebter Stützpunkt und als Schutzhütte im Notfall ein sicheres Ziel, betont Schäfgen: „Die Schutzhütte ist immer geöffnet – jeden Tag in der ausgeschriebenen Saison. Wir dürfen auch niemanden abweisen. Selbst wenn die Hütte voll ist und es kommen noch Leute müssen wir sie irgendwo zwischen die Betten, auf die Tische, oder unter die Tische legen.“
Hier im Gesäuse eröffnen sich in alle Richtungen prachtvolle Blicke. Abends kann man sich am Sonnenuntergang gleich zweimal erfreuen: Einmal beim Admonter Haus – und wem das noch nicht genug war, knapp 700 Schritte höher ein weiteres Mal.