Sechs Störche fliegen im Gegenlicht der Morgensonne über eine Wiese.
APA/dpa/Thomas Warnack
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Tiere

Steirische Störche starten in den Süden

Wenn die Störche in den Süden ziehen, geht der Sommer zu Ende. Aus dem südsteirischen Tillmitsch sind die meisten Störche schon abgeflogen. Die dortige Storchenstation Steiermark ist seit 30 Jahren das Sommerdomizil für die Tiere.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Steiermark“; 22.8.2019

Wenn die Thermik passt, machen sich die Störche auf den Weg Richtung Afrika ins Winterquartier. Damit wurde es in diesen Tagen immer ruhiger in der Storchenstation Steiermark. In der Hochsaison sind dort bis zu 30 Tiere. Jetzt flogen die meisten bereits ab in den Süden.

Ein Storch steht kurz nach Sonnenaufgang im Morgennebel auf einem Heuballen und kratzt sich mit einem Bein am Hals.
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Mit Auftrieb

Der Großteil der Störche – allen voran vor allem die Jungstörche – ist bereits Richtung Osten abgeflogen, um über die Türkei nach Afrika zu fliegen. „Viele Störche, die wir aufgepäppelt haben, sind schon unterwegs. Der Herbst ist da. Und die Thermik passt. Es ist ja nur möglich, wenn sie Auftrieb haben und weite Flüge machen können“, so der Obmann der Storchenstation Helmut Rosenthaler. Einige Störche bleiben aber auch in Tillmitsch und starten nur Ausflüge. Die Kälte macht ihnen nichts aus, wenn sie ausreichend gefüttert werden, sagte der Storchenexperte: „Sissi zum Beispiel ist verletzt und bleibt im Gehege. Auch der Egon, er kommt aus Pinkafeld, ist verletzt und bleibt auch da.“

Schwerer Abschied

Zwei Mal täglich werden die Tiere gefüttert. Kranke Störche werden aufgelesen, aufgepäppelt und zum Tierarzt gebracht. Wenn die Störche ziehen, ist es für die Mitarbeiter wie Karin Schwimmer nicht immer leicht. „Ja, leider. Unser Herzblatt, das war der Geisi, der ist auch weggeflogen. Der Abschied fällt schon schwer.“ Durch die Ringe an den Storchenbeinen kommt dann auch die Rückmeldung, ob die Tiere im Winterquartier angekommen sind. „Meistens aus Israel und Ägypten, dort gibt es Stationen, dort werden sie abgelesen. Die Meldung kommt dann zuerst nach Wien und von dort zu uns“, so Rosenthaler.

Zwei Weißstörche und ein kleiner Jungstorch zeichnen sich  vor der untergehenden Sonne als Schattenrisse ab.
APA/dpa/Julian Stratenschulte

Nasser Mai setzte Jungstörchen zu

Das Storchenjahr war durchwachsen, sagte Rosenthaler: „Es war nicht absolut gut. Wir haben im Mai so ein schlechtes Wetter gehabt, kalt und nass – und da sind mindestens 30 Prozent der Jungstörche bei uns in der Steiermark umgekommen.“

Warten bis April

Im kommenden März starten dann die Vorbereitungen für die nächste Saison. Ab März werden die Horste in Schuss gebracht, so Karin Schwimmer: „Im April kommen die ersten Störche. Und das freut uns, auch, wenn sie die Horste annehmen – so wie in Leutschach, wo heuer ein neuer aufgestellt worden ist. Und den haben sie angenommen, und haben dort auch schon Junge bekommen.“