Händewaschen mit Seife über Schüssel
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Lifestyle

Die Seifenkomponisten der Schaumfabrik

In der „Kleinen Schaumfabrik“ in Pirka bei Graz lassen zwei wahre „Schaumschläger“ ihrer Handwerkskunst freien Lauf: Sie verarbeiten hier heimische Kräuter, Öle und Blumen zu Seifen.

Zitroneneukalyptus, Rosmarin, Zirbe, Heidekraut: Eine einzige Duftwolke zieht sich durch die kleine Schaumfabrik und umschmeichelt den Geruchssinn. „Ich hab’ Lauge, ich hab’ Fett, und ich habe Wasser – und wenn ich das alles zusammenkippe, dann setzt ganz von selbst die Verseifung ein“, sagt Seifensiederin Leni Wesener. Kein Geheimrezept also – so einfach der chemische Prozess aber auch sein mag, so unendlich sind die Möglichkeiten.

So steht in der Seifenküche beispielsweise auch Haarseife auf dem Plan: „Bei Haarseife ist es so, dass die Rezeptur auf die Haare abgestimmt ist, dass man schaut, welche Fette die Haare gut vertragen, etwa Kokosöl und Distelöl, und ich gebe immer Zitronensäure dazu, weil die gegen das kalkige Wasser arbeitet“, so Wesener.

Flüssige Seifen in Formen
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Nach Lust und Laune und mit Freude

Gut fürs Haar, schön fürs Auge lautet das Credo der Seifensiederin: „Also bei der Haarseife ein bisschen grün, weil Rosmarin drinnen ist, und violett, weil ich finde, das passt gut – einfach nach Lust und Laune.“

Ein Hobby, das zur Leidenschaft wurde, wobei bei aller Erfahrung, etwa wie sich flüssige Seife schön marmorieren lässt, immer etwas herrlich Ungewisses bleibt: „Wie es dann aussieht – das ist dann die Überraschung, denn man freut sich jedes Mal, eine neue Seife anzuschneiden, weil es sieht immer anders aus“, so Wegener.

Seifen
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Pflegebomben aus Bier oder Schmalz

Spätestens wenn die Seife fertig gereift ist, kommt er auch Ehemann Wolfgang Wesener ins Spiel: Als Vorführer auf Kunsthandmärkten hat er stets die Waschschüssel dabei, um die feinen Seifen – wie etwa die Bierseife – unters Volk zu bringen. „Das ist die Männerseife, die wird mit dunklem Bier verarbeitet. Das ist gut für die Haut, als Peeling gibt es Dinkelflocken in der Seife, und sie schäumt sehr gut“ so Wolfgang Wesener.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 29.8.2019

Und was ein echter Schaumschläger aus Leidenschaft ist, der verpackt dann auch noch liebevoll seine außergewöhnlich duftenden Kreationen, die als Pflegebombe für einen Frischekick sorgen – vor allem, wenn alles mitmischt, was gut und steirisch ist, wie etwa Kernöl, Zirbenöl oder auch Schmalz vom Vulkanlandschwein: „Das Schweineschmalz ist für die Haut super, sie wird auch in den alten Rezepten für Cremes verwendet“, so Leni Wegener.