Der geborene Grazer zählt zu den Künstlern, die sich nicht sofort in ein Genre einordnen lassen. Sein Credo in seinen Arbeiten ist das Erzählen seiner inneren und äußeren Lebenswelten, immer verbunden auch mit dem künstlerischen Ansatz, neue Bildwelten zu erschließen.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 16.9.2019
Definition neuer Kunsträume
Als Künstler unterliegt man der ständigen Neudefinition von Zeit und Raum. Der Punkt, die Linie, die Fläche, die Farbe, der Schatten, die Perspektive, wann beginnt der Grenzgang und die Überschreitung von der Zweidimensionalität in die Dreidimensionalität? Ein immer wieder spannendes Thema für Günther Herman.
Kunst ist mehrdimensional
Das Er-Schaffen ist für Herman immer auch ein innerlicher Prozess, nicht nur ein räumlicher, äußerlicher Vorgang, wenn das Bild entsteht: „Ich gehe mit den Arbeiten ziemlich lange Zeit schwanger und muss diese Eindrücke verarbeiten, bis sie dann ins Herz kommen und ich diese dann wieder zu Papier bringen kann.“
3D & 2D
Die Ausstellung von Günther Herman in der Funkhausgalerie des ORF Steiermark, Marburger Str. 20, Graz-St. Peter ist täglich bis 3. November bei freiem Eintritt zwischen 9.00 und 18.00 Uhr zu besuchen
Persönliche Erfahrungen, scharfe Beobachtungen und Emotionen spielten in seinen Werken immer einen große Rolle – und dabei warf er immer den Blick auch auf das große Ganze.
Verschmelzung von Lebenswelten
Als Kosmopolit schätzt Günther Herman die Vielfalt, die Buntheit und das immer Andere – und er schafft es – als steirischer Künstler – Gemeinsamkeiten seiner Heimat mit anderer Kulturen zu entdecken und das Verbindende in seine Bilder einzuarbeiten. Diese Harmonie wird in seinen Bildern spürbar.
Japanische Kunst
Günther Herman beschäftigt sich auch mit japanischer Kalligraphie und Kunstphilosophie: „Der Sumi-e, die japanische Pinselarbeit, muss einfach schnell gemacht werden. Gleichzeitig ist es auch eine langwierige Sache, da es sein kann, dass der Künstler Jahrzehnte benötigt, damit er ‚den‘ Pinselstrich vollendet kann, den er braucht. Um einen lebenden Pinselstrich, einen lebendigen Pinselstrich zu machen, gehört Übung und Routine dazu.“
Günther Herman sieht in seinen Bildern auch immer eine Erweiterung seiner persönlichen Lebenswelten. Symbole und Muster anderer Kulturen werden sichtbar, Farbe und Form lassen aber durchaus auch den Einfluss ozeanischer Inselwelten erkennen. In der Funkhausgalerie des ORF Steiermark darf man sich also auf eine exotische Reise und auf eine ästhetische Bildsprache bis ins Detail freuen.