Band Magic 69
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Kultur

„Magic“ – Die Geschichte einer Rockband

Boris Bukowski, Carl Peyer und Günter Timischl waren in den 70er-Jahren Mitglieder von „Magic“ – die Band war eine der erfolgreichsten, Deutsch singenden Bands Österreichs. Wahre Hits wurde ihre Songs aber erst nach Auflösung der Band.

Bis Ende der Sechziger fand ein fließender Übergang von heimischen Tanzbands zu reinen Beat- und später Rockbands statt – speziell die Region um Fürstenfeld war Ende der 60er-Jahre eine Hochburg heimischer Bands: An den Tanzabenden gut gebucht war etwa die Beatband „Atlantis“ mit ihrem Sänger Günter Timischl, später STS; auch die „Piccadilly Group“ mit ihrem Bassisten und Sänger Carl Peyer war begehrt.

Piccadilly Group
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Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 13.6.2019

Der Zeit voraus

Als sich beide Bands auflösten, gründeten die Mitglieder eine neue Band: „Magic 69“ – die Tanzmusikband wandelte sich zur Rockband: “Es war natürlich eine sehr brotlose Geschichte, damals eine Rockband zu haben“, erklärt Boris Bukowski, der 1972 zur Band stieß. Zunächst war er als Schlagzeuger im Hintergrund, schließlich wurde er Sänger und Frontman von „Magic". Mit diesem Wechsel orientierte sich die Band endgültig neu: „Boris hat ‚Magic‘ dann komplett umgekrempelt und hat eigentlich einen neuen Stil entwickelt“, sagt Carl Peyer, der ehemalige Sänger, mit dem die Band 1969 startete. „In Wirklichkeit war er seiner Zeit damals voraus.“

Band Magic 69
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Am „falschen Dampfer“

1977 erschien nach einer Reihe erfolgreicher Singles das erste Album „Ich bin müde“ mit Hits wie „Kokain“ und „Euer Fritze mit der Spritze“; es folgten weitere Alben wie „Herzflimmern“ oder 1980 das englische „Sick“ – dieses war auch das letzte, denn die Geschichte von „Magic“, einer der erfolgreichsten Deutsch singenden Bands Österreichs, ging nach dem auf Englisch erschienen Album zu Ende. Ein Revival 1994 war nur von kurzer Dauer. „Als das erschienen ist, ist von Deutschland aus die Neue Deutsche Welle über uns hereingebrochen. Wir waren schon wieder am falschen Dampfer“, erklärt Bukowski den Grund des Scheiterns.

Späte Hits

Mit Keyboarder Andi Breit führte Bukowski jahrelang ein Tonstudio, wo auch die EAV und STS produzierten. 1985 erschien nach der Auflösung der Band das erste Soloalbum von Boris Bukowski, und plötzlich waren auch die alten „Magic“-Songs angesagt: "Das größte Privileg war für mich, dass ich das ganze Leben das machen konnte, was ich am liebsten mache – nämlich Musik machen“, blickt Bukowski auf die aufregende Zeit zurück.

Boris Bukowski
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Boris Bukowski startete nach „Magic“ solo durch.

Über Fürstenfeld, Austropop und 1984

Von Opus über STS, Stefanie Werger, die bis hin zu Pizzera & Jaus: Viele Musikkarrieren haben ihre Wurzeln in der Steiermark. Eine neue TV-Doku widmet sich am 10. November der steirischen Popgeschichte – und zeigt dabei auch eine Weltpremiere: 26 steirische Musiklegenden und Jungstars sangen Gert Steinbäckers Klassiker „Steiermark“ 25 Jahre nach seiner Veröffentlichung neu ein, und das dabei entstandene Musikvideo feiert im Rahmen der ORF-Dokumentation seine Weltpremiere – mehr dazu in „Live is Life in Fürstenfeld“.