Verschiedene Arten von Percussion-Instrumenten
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„Jede Trommel braucht eine eigene Technik“

Eine Asienreise hat Konrad Prettner mit seiner größten Leidenschaft in Kontakt gebracht: Trommeln. Seit drei Jahrzehnten sammelt der Grazer Percussion-Instrumente, von denen jedes unterschiedliche Ansprüche stellt.

Konrad Prettners Sammelleidenschaft begann vor 30 Jahren bei einer Reise auf die Insel Sri Lanka. Damals legte er sich drei kleine Trommeln zu; seitdem fügte sich eine zur anderen, und mittlerweile zählt Prettner zahlreiche Varianten der Instrumente zu seinem Repertoire.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 21.9.2019

Trommeln immer und überall

Das Spielen brachte er sich autodidaktisch bei, und er sei den Menschen oft sehr auf die Nerven gegangen, erinnert sich der Musiker, „weil ich ständig beim Essen auf dem Tisch herumgeklopft habe, ohne es zu merken oder beim Autofahren mit den Fingern am Lenkrad oder dem Schalknüppel geklopft habe“.

Musiker Konrad Prettner trommelt
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Auf die Technik kommte es an

Die Instrumente richtig zu beherrschen, sei durchaus anspruchsvoll, erklärt er: „Jede Trommel verlangt eine eigene Handtechnik, weil das Fell anders ist, weil die Spannung anders ist“, sagt Konrad Prettner, „bei einem Instrument schlägt man am Rand hin, beim anderen vielleicht mehr in der Mitte“.

Weiter erklärt er: „Wenn jemand ein Instrument beherrscht und genau die gleiche Technik bei einem anderen Instrument anwendet, dann funktioniert es einfach nicht.“ Zudem können Trommeln nicht nur mit der Hand, sondern auch mit einem Schlögel gespielt werden.

Die ersten drei Trommeln von Musiker Konrad Prettner
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Mit diesen drei Trommeln hat vor 30 Jahren alles begonnen

Eine Schachtel als Instrument

Das Cajon beispielsweise wird aber mit einer Fingertechnik gespielt. Es stammt aus Südamerika und bedeutet ins Deutsche übersetzt „Schachtel“. Während der Arbeit durften Sklaven in Südamerika keine Musik machen, und da ihnen Musikinstrumente verboten wurden, begannen sie auf Schachteln zu trommeln – so entstand auch der Name für das Musikinstrument. Heute wird es aus Holz gefertigt.

Musiker Konrad Prettner am Cajon
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Der Musike auf dem Cajon

Handrum im Trend

Ein sehr neues und trendiges Percussion-Instrument stammt aus der Schweiz: die Handrum. Bei diesem „passt jeder Ton zu jedem“ und sei daher auch für Anfänger gut zu spielen, erklärt Prettner, als Percussionist kenne man aber die Harmonien, die am besten zusammenpassen. Prettner ist von der Handrum begeistert: „Wenn man anfängt, spielt man gleich einmal 20 Minuten durch. Man kann einfach nicht aufhören.“

Musiker Konrad Prettner an der Handrum
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Prettner spielt auf der Handrum

Dem Geist freien Lauf lassen

In Workshops gibt er seine Leidenschaft und sein Wissen über die Percussion-Instrumente weiter. Teilnehmer berichten, dass man beim Trommeln das Gehirn einfach einmal abschalten und aus dem Denken rauskommen könne; auch sei das Trommeln leidenschaftlich, hitzig und beruhige zugleich.