Nein, es ist nicht alles gut – das überrascht wohl kaum einen Leser. Andreas Sator zeigt aber auf, warum es auf der Welt so viel Ungerechtigkeit gibt, wie es zur heutigen Reichtumsverteilung kam, welche verschiedenen Einflüsse dazu geführt haben und was man dagegen tun kann. Dafür zitiert der Wirtschafts-Journalist des „Standard“ zahlreiche Studien von verschiedenen Forschern.
Sendungshinweis:
„Guten Morgen, Steiermark“, 6.10.2019
Auf etwas mehr als 200 Seiten behandelt er Themen wie den weltweiten Handel, die Globalisierung, die Klimakrise, die Entwicklungshilfe und die Migration. Sator erklärt, warum es immer noch Armut gibt und warum Österreich im internationalen Vergleich sehr gut dasteht.
Billige Kleidung – ja oder nein?
Ausgehend von der Frage, wie man beim Einkaufen die Welt retten kann, erklärt der Autor, warum die Menschen in Bangladesch – trotz widriger Arbeitsbedingungen und niedriger Löhne – von der Textilindustrie profitieren. Das Land legte durch die Herstellung von Kleidung einen enormen Aufschwung hin, das Bildungsniveau stieg deutlich – genauso wie auch die Lebenserwartung. Die Bedingungen für die Arbeiterinnen sind also schlecht, aber noch immer besser als ohne Textilindustrie.
So wie dieses Beispiel zeigen auch einige weitere, dass vieles, was auf der Welt ungerecht ist, früher noch schlechter war – es gibt also positive Entwicklungen, die allerdings noch lange nicht zu einer fairen Verteilung von Gütern und Möglichkeiten führen. Sator zeigt verschiedene Gründe auf, warum manche Länder oder Regionen reich sind und andere arm. Was bleibt, ist aber ein optimistischer Blick in die Zukunft.
Einfache Erklärungen der heutigen Welt
Was wie ein Ratgeber für besseres/faireres/gesünderes Leben beginnt, entwickelt sich im Laufe der Kapitel zu einem Buch mit wissenschaftlichen und geschichtlichen Erklärungen für heutige Gegebenheiten. Wer sich nützliche Tipps für einen besseren Lebensstil erwartet, wird nur teilweise fündig – dafür gibt es wirklich spannende und einfache Erklärungen dafür, warum die Welt so ist, wie sie heute ist. Damit schlägt der Autor vielleicht auch die Brücke zu seinem Podcast, der den Namen „Erklär’ mir die Welt“ trägt.