Mario Kunasek (FPÖ), Erstwählerin Iduna Kirchmayr und ORF Steiermark-Redakteurin Birgit Zeisberger
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Wahl 19

Kunasek: „Die Probleme vor Ort anschauen“

Mario Kunasek kämpft zum zweiten Mal als FPÖ-Spitzenkandidat um den Einzug der freiheitlichen Partei in den Landtag. Dabei setzt er vor allem auf den persönlichen Kontakt.

Mario Kunasek wurde am 29. Juni 1976 geboren. Nach seiner Lehre zum Kfz-Techniker beschloss er, eine Laufbahn beim Bundesheer einzuschlagen: Seit 2005 ist Kunasek Stabsunteroffizier. Seit dem Jahr 2004 hielt Kunasek einige politische Funktionen inne, wie etwa die Bezirksobmannschaft des Ringes Freiheitlicher Jugend (RFJ) Graz-Umgebung (2004-2006), er war von 2007 bis 2015 Landesparteisekretär der FPÖ Steiermark oder Klubobmann des FPÖ-Landtagsklubs (2015-2017). Im selben Zeitraum wirkte Kunasek auch als Abgeordneter im Landtag sowie als Vizebürgermeister der Marktgemeinde Gössendorf.

Erfolgswahl im Jahr 2015

Bei seiner ersten Landtagswahl erzielte Kunasek mit 26,76 Prozent und einem Plus von 16,10 Prozentpunkten ein fulminantes Ergebnis. Nach der Nationalratswahl 2017 wurde der frühere Nationalratsabgeordnete als Verteidigungsminister in die türkis-blaue Bundesregierung berufen – er folgte dem Ruf und blieb in dieser Funktion bis zum Frühsommer dieses Jahres. Seine kurze Amtszeit beurteilt er selbst stets positiv.

Stets mit Steiermark verbunden

Mit der Steiermark blieb Kunasek – er ist verheiratet und Vater eines Sohnes – stets verbunden, auch war eine Rückkehr rechtzeitig zur Landtagswahl im Mai 2020 immer vorgesehen. Durch das Platzen der Koalition von ÖVP und FPÖ kam Kunasek allerdings früher als erwartet zurück und übernahm erneut die Funktion des Klubchefs im Landtag. Nach dem erfolgreichen Ergebnis im Jahr 2015 wollte Kunasek den Posten des Landeshauptmanns anstreben.

So läuft der FPÖ-Wahlkampf

20 Prozent wollen die Freiheitlichen mindestens erreichen bei der Landtagswahl am 24. November. Thomas Weber hat den FPÖ-Wahlkampf einen Tag lang begleitet.

Die Probleme der FPÖ auf Bundesebene – Stichwort Ibiza und Spesenaffäre – dämpften die Erwartungen der steirischen FPÖ an die Landtagswahl am 24. November jedoch deutlich: So lautet das angepeilte Wahlziel der steirischen Blauen nun 20 Prozent, das änderte sich auch nicht nach dem Aufkommen der steirischen Liederbuch-Affäre rund um den steirischen FPÖ-Nationalratsabgeordneten Wolfgang Zanger Ende Oktober – mehr dazu in Wahl 19: FPÖ will über 20 Prozent erreichen(8.10.2019) und in Wahl 19: Kunasek will weiterkämpfen (5.11.2019).

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark-Spezial“, 13.11.2019

„Enttäuschte ÖVP-Wähler zurückgewinnen“

Kunasek hält das Ziel für realistisch: Bei der Nationalratswahl wären viele freiheitliche Wähler zu Hause geblieben, doch die türkis-grünen Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene könnte der FPÖ Wählerstimmen bringen. „Wir haben einige freiheitliche Wähler nicht erreichen können bei der Nationalratswahl. Die haben vielleicht auch zu Recht gesagt, die Vorfälle der letzten Wochen waren mir ein bisschen zu viel. Sie waren aber mit der Regierungsarbeit insgesamt vielleicht zufrieden und haben deshalb auch ÖVP und Kurz gewählt. Das kann man in den Wählerstromanalysen gut sehen, und hier sehe ich auch die Chance für uns: Wir haben jetzt eine Situation, wo viele ÖVP-Wähler an und für sich eine Mitte-Rechts-Regierung wollen, eine Fortsetzung des Kurses von Kurz und auch mit den Freiheitlichen gemeinsam – jetzt wird aber mit den Grünen auf Bundesebene verhandelt, und ich glaube, dass es enttäuschte ÖVP-Wähler gibt, die genau das nicht wollen. Für uns gilt es jetzt, diese Wähler wieder zurückzugewinnen und bei jenen, die zu Hause geblieben sind, auch wieder das Vertrauen herzustellen“, so Kunasek.

Sicherheit als vielfältiges und persönliches Thema

Die zentralen Themen des Wahlkampfs sind für Kunasek Sicherheit, Gesundheitspolitik und der Kampf gegen den radikalen Islam: So setzt sich die FPÖ etwa für den Erhalt der drei Spitäler im Bezirk Liezen ein und tritt gegen das geplante Leitspital auf, und sie sieht große Personalnot im österreichischen Sicherheits- und Justizapparat.

Mario Kunasek (FPÖ), Erstwählerin Iduna Kirchmayr und ORF Steiermark-Redakteurin Birgit Zeisberger
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Mario Kunasek (FPÖ), Erstwählerin Iduna Kirchmayr und ORF Steiermark-Redakteurin Birgit Zeisberger

Auf die Frage, was für ihn persönlich Sicherheit bedeute, antwortet Kunasek: „Wenn ich weiß, dass meine Familie sicher ist. Das beginnt natürlich im Haus, wir haben immer wieder mit Einbrüchen zu tun. Sicherheit heißt für mich aber auch, wenn ich an meinen kleinen Sohn denke – der ist gerade vier Monate alt, aber irgendwann wird er einmal in die Schule gehen, und ich möchte haben, dass er sicher in die Schule und sicher auch wieder nachhause kommt.“

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20 Fragen an Mario Kunasek
APA/Erwin Scheriau
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Sicherheit sei aber nicht nur für viele Eltern wichtig, sondern würde generell ein sehr vielfältiges und persönliches Thema sein, das für viele Steirer ein besonders Anliegen wäre, betont Kunasek.

Sehen, wo die Probleme liegen

Ein Besuch in einem Café, eine Betriebsführung in einer steirischen Tischlerei, oder auch ein Rundgang über den Bauernmarkt in Leibnitz: Persönlich gestaltet sich auch der Wahlkampf von Kunasek und der steirischen FPÖ.

Mario Kunasek und  Helmut Koinegg in Tischlerei Schalt
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Kunasek bei einer Betriebsführung in der Tischlerei Schantl in Gleinstätten im Bezirk Leibnitz.

Als Politiker sei es immer notwendig, mit den Menschen zu sprechen, um ihre Anliegen zu kennen, betont Kunasek: „Wenn wir jetzt einen Betriebsbesuch machen, dann machen wir ihn nicht nur deshalb, weil wir uns den Betrieb anschauen wollen, sondern natürlich, weil uns die Geschäftsführung und die Leute, die hier arbeiten, aufzeigen, wo die Probleme sind. Das ist in diesem Bereich sicherlich der Fachkräftemangel, als Beispiel.“

„Teil einer Gesellschaft mit großer Verantwortung“

Es gäbe unterschiedliche Problemstellungen, die man sich vor Ort anschauen müsse: „Ich bin sowieso jemand, der sich nicht auf Meldungen verlässt, die man irgendwo im Internet findet, sondern vor Ort sich die Situation ansieht und dann bestmögliche Lösungen findet“, so der FPÖ-Landesparteiobmann.

Mario Kunasek zu Gast im „Steiermark heute“-Studio

Auch Franz Neger hat mit dem FPÖ-Spitzenkandidaten über die wichtigsten Wahlkampfthemen gesprochen.

Um auf lange Sicht hin als Politiker authentisch zu bleiben, gelte es Kunasek zufolge, bodenständig zu bleiben: „Ich glaube, das Geheimrezept ist, man muss Menschen mögen. Wenn ein Politiker menschenscheu oder grundsätzlich eher schüchterner ist, dann glaube ich, wird er auf lange Sicht nicht erfolgreich sein können. Du musst mit Menschen reden, du musst Menschen mögen, und du darfst nicht abheben oder glauben, dass man als Politiker etwas besseres bist. Wir sind auch nur Teil einer großen Gesellschaft mit großer Verantwortung.“