Das Cover des Buches „Blau“ von Kai Kupferschmidt
Hoffmann und Campe
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Woher kommt die Farbe Blau?

Viele Studien beweisen, dass Blau die weltweit beliebteste Farbe ist – doch in der Natur kommt sie gar nicht häufig vor. In „Blau – Wie die Schönheit in die Welt kommt“ erklärt Kai Kupferschmidt alles, was man zur Farbe Blau wissen muss.

Menschen sind schon immer auf der Suche nach Farbstoffen gewesen – einerseits um Kleidung zu färben, aber auch um Gemälde vielfältig gestalten oder Porzellan verzieren zu können, und dafür wurde auch immer wieder sehr viel Geld ausgegeben.

Warum eigentlich „Ultramarin“?

Im Mittelalter oder auch noch in der Renaissance zum Beispiel verwendeten die Maler Ultramarinblau immer nur für wenige, für die wichtigsten Stellen ihrer Gemälde. Der Farbstoff, der in Gold aufgewogen wurde, wurde aus dem Lapislazuli-Stein gewonnen, und der kam damals in namhaften Mengen nur in Afghanistan vor. Er musste also über das Meer – ultra marin – transportiert werden, schildert Kupferschmidt.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 20.10.2019

Solche und andere anorganischen Pigmente verdanken ihre Farbe Kristallgittern, in denen sich Schwefel, Eisen, Kupfer oder Kobalt auf eine bestimmte Art und Weise anordnen. Pflanzen werden durch sehr komplexe Moleküle auf Kohlenstoff-Basis blau, in der Tierwelt ist das ein bisschen anders: Vögel oder Schmetterlinge zum Beispiel können mit ihren Federn und Flügelschuppen das weiße Tageslicht direkt manipulieren und damit den Blau-Anteil verstärken, heißt es in Kupferschmidts Buch.

Das Cover des Buches „Blau“ von Kai Kupferschmidt mit Kaufinformationen
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Mit solchen Basics beginnt der Wissenschaftsjournalist Kai Kupferschmidt seinen gut 200 Seiten dauernden Ausflug in eine blaue Welt – ein Ausflug, der dem Leser buchstäblich die Augen öffnet und Seite für Seite A-ha-Erlebnisse beschert: Oder hätten sie sich zum Beispiel gedacht, dass aus einem weißen, einem gelben und einem schwarzen Pulver das blaueste Blau der Welt werden kann? Jinminnblau heißt es, und wie man es macht, steht im Buch.

Blauer Schmuck kann tödlich sein

Ebenda wird auch erklärt, woher das Wort Blaumachen kommt – ohne die Spannung zu nehmen: Es hat etwas mit der in Europa weit verbreiteten, aber knallgelb blühenden Pflanzen Färberwaid zu tun, und es ist ein bisschen grauslich. Außerdem erfährt man, warum blauer Schmuck manchmal tödlich sein kann, welche blaue Medizin gegen blaues Gift hilft, und warum blaue Hummer nicht unbedingt von der Evolution benachteiligt werden.