Die Fledermaus der Grazer Oper zieht das Publikum mitten in einen düsteren Maskenball. Im Fokus steht die Rache von Dr. Falke, der einst im Fledermauskostüm von seinem Freund Eisenstein bloßgestellt worden ist – nun zieht diese Fledermaus die Strippen einer perfiden Intrige.
Zwischen Exzess und Biederkeit
„Ich dachte, was ist, wenn man das wirklich mal ins Zentrum stellt und schaut: Stimmt das denn auch alles, wie die Geschichte da erzählt wird, oder ist da vielleicht noch mehr dahinter?“, erklärt Regisseur Maximilian von Mayenburg – und tatsächlich lässt diese humorvolle, aber auch bitterernste Inszenierung hinter Abgründe blicken.
„In der Fledermaus geht es immer darum, dass wir uns einerseits sehnen nach einem gemütlichen Zuhause mit der Sicherheit, mit der Ehe und uns gleichzeitig auch immer den Exzess wünschen“, so der Regisseur.
Ohne alltagspolitische Anspielungen
Zwischen Exzess und Biederkeit bewegt sich auch Rosalinde, gespielt von Elissa Huber: „Sie weiß, dass sie als Frau Macht über Männer hat, aber sie gibt sich auch gerne hin, und da findet sie sich selbst noch zurecht.“
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 19.10.2019
Zurechtfinden muss sich auch der Frosch nach einer Party, die im Gefängnis endet – als einziger nüchtern geblieben, verzichtet er auf alltagspolitische Anspielungen. „Ich weiß nicht, ob es Sinn und Zweck dieses Abends ist, den Alltag zu kommentieren, weil der Alltag sollte ja eigentlich draußen bleiben aus dem Theater – finde ich, findet der Frosch“, sagt Frosch-Darsteller Adi Hirschal.