Mähdrescher auf Acker
APA/ROBERT JAEGER
APA/ROBERT JAEGER
Wahl 19

Die Grünen zur Landwirtschaft

Ein Fragebogen von steiermark.ORF.at soll aufzeigen, welche Konzepte die wahlwerbenden Parteien für die wichtigen Themen des Landes anbieten – etwa zur Landwirtschaft.

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark-Spezial“, 11.11.2019

Die Frage zum Thema Landwirtschaft lautete:
Die eher klein strukturierte Landwirtschaft in der Steiermark muss sich zunehmend immer größeren Herausforderungen stellen. Wie unterstützen die Grünen sie dabei?

So antworteten die Grünen:
"Die klein strukturierte Landwirtschaft ist in der Steiermark aus Grüner Sicht gleich von mehreren Fronten bedroht: Einerseits zeigt sich schon jetzt, welche Auswirkungen die Klimakrise auf die Landwirtschaft hat, andererseits unterstützen SPÖ und ÖVP noch immer Massentierhaltungsbetriebe, die nur auf Quantität zum Billigpreis setzen. Damit muss Schluss sein!

Die Landwirtschaft ist ein zentraler Hebel für Umweltschutz und Gesundheit. Sie ist die Grundlage für unsere Lebensmittelversorgung, trägt aber durch Fehlentwicklungen in den letzten Jahrzehnten zum Verlust von Artenvielfalt, dem Anstieg von Treibhausgasen und zur Belastung von Böden und Gewässern mit Schadstoffen und Arzneimitteln aus der Massentierhaltung bei: Es ist nicht egal, wer wie und unter welchen Bedingungen unsere Lebensmittel erzeugt, sondern das ist entscheidend für unsere Gesundheit, das Klima und die Umwelt. Vor allem ist die Landwirtschaft auch die wirtschaftliche Grundlage für unsere Bäuerinnen und Bauern. Diese haben ein Recht auf ein angemessenes Einkommen, genauso wie KonsumentInnen ein Recht auf qualitätsvolle, gesunde Lebensmittel haben. Lebensmittelskandale, quälerische Massentierhaltung, Unmengen Düngemittel, Gentechnik und der bedrohliche Rückgang ökologisch wichtiger Insekten sind eine Folge einer global zunehmend industrialisierten Landwirtschaft, die immer billiger immer mehr produzieren will. Das alles geht auf Kosten einer klein strukturierten, nachhaltig produzierenden bäuerlichen Landwirtschaft. Kein Wunder, dass längst schon viele LandwirtInnen in und mit diesem System kein Auslangen mehr finden.

Regionale und biologische Landwirtschaft muss unser oberstes Ziel sein. Die biologische Landwirtschaft verwendet keine chemisch-synthetischen Pestizide und ist gentechnikfrei. In einem gesamtheitlichen Ansatz zielt der biologische Landbau auf eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen ab – das gehört aus Grüner Sicht noch viel mehr unterstützt. Das Grundprinzip muss sein: Öffentliche Gelder für öffentliche Leistungen, wie Erhalt der Artenvielfalt, Boden- und Klimaschutz sowie Tierwohl. Zudem müssen die Förderungen gerechter verteilt werden – kleine und mittlere Betriebe, die die Kulturlandschaft erhalten und nachhaltig produzieren, müssen besser unterstützt werden. Mit jährlich 60 Milliarden Euro bestimmt die EU-Agrarpolitik (GAP) den Kurs der Landwirtschaft maßgeblich. Hier braucht es eine Kursänderung, dafür muss die Steiermark auch Druck machen."