Thomas Brezina Buch „Liebesbrief an Unbekannt“
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Liebesbriefe als Therapie

Ob „Knickerbockerbande“ oder „Tom Turbo“ – mit mehr als 40 Mio. verkauften Büchern zählt Thomas Brezina zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren. Mit „Liebesbrief an Unbekannt“ schrieb er nun seinen ersten Liebesroman.

Als Schriftsteller sei er immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen, erzählt Thomas Brezina, „und da habe ich mir gedacht, eine Liebesgeschichte habe ich noch nie geschrieben, aber ich hätte einiges zu erzählen“.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 24.11.2019

Liebesbrief an unbekannten Traummann

Brezina erzählt in „Liebesbrief an Unbekannt“ die Geschichte von Emma. Die junge Frau ist in einer sehr verzweifelten Situation: Ihre Ehe ist zerbrochen, sie steht ohne Geld da, und so hat sie zugesagt, vorübergehend die ziemlich heruntergekommene Frühstückspension ihrer Tante zu führen. Eine Freundin, die Wahrsagerin ist, rät ihr, sich einen Traummann vorzustellen und an ihn Liebesbriefe zu schreiben. Diese Briefe soll sie natürlich nicht abschicken, sondern aufbewahren – auf diese Weise könnte sie diesen noch unbekannten Traummann auch wirklich kennenlernen.

Dass diese Vorgehensweise helfen kann, weiß Thomas Brezina aus eigener Erfahrung: „Ich war in einer ähnlichen Situation vor acht Jahren – auch bei mir ist eine Beziehung nach vielen Jahren auseinander gegangen. Ich war sehr traurig, es ist drunter und drüber in meinem Leben gegangen, ich war einsam und habe das auch getan.“

Thomas Brezina Buch „Liebesbrief an Unbekannt“
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Brezina habe das wirklich gut getan, wie er erzählt: „Das ist wie Sprechen mit einem Menschen, der noch nicht im Leben ist, aber mit dem man sich trotzdem vertraut fühlt.“ Zudem sei es dem Buchautor zufolge wie ein Dialog mit einem Unbekannten, bei dem man auf einiges draufkommen kann, so Brezina: „Was möchte man im Leben, wie möchte man ein Leben gemeinsam führen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dieses Gefühl, das man da kreiert, das kann – wenn es gut für einen ist – Wirklichkeit werden.“

„Jeder darf sein, wie er ist“

Ort der Handlung ist Brighton – ein Urlaubsort am Meer südlich von London, ein Ort, den der Autor sehr gut kennt, da er zwei Jahre dort gelebt habe und generell sehr viel Zeit in England verbringe: „Dort schreibe ich die meisten meiner Bücher, und ich habe mir den Lebenswunsch vor einigen Jahren erfüllt, nämlich am Meer zu leben.“

An Brighton schätze Brezina vor allem die besondere Architektur und dass dort ein bunter Mix von verschiedenen Leuten wohne: „Alle Altersgruppen, alle Berufsgruppen – es gibt dort viele Leute, die schon etwas ungewöhnlich daherkommen – aber in Brighton ist das für niemanden ein großes Thema. Jeder darf sein, wie er ist.“ Und diese Atmosphäre und das Lebensgefühl spielen in dem Roman auch eine große Rolle.

Hoffnung für Suchende

Seiner romantischen Komödie möchte Brezina außerdem eine Botschaft mitgeben: „Ich möchte mit dieser Geschichte nicht nur eine schöne und herzliche Lesenszeit geben, sondern ich will Menschen, die vielleicht etwas einsamer sind und auf der Suche nach jemandem oder sich selbst sind, Hoffnung geben, indem ich beschreibe, dass vieles möglich ist.“

Manchmal müsse man jedoch auch mit dem Unerwarteten rechnen und dem eine Chance geben und dem Leben manchmal wirklich vertrauen, betont Brezina.