Laut Endergebnis inklusive Wahlkartenprognose legt die ÖVP massiv auf rund 36 Prozent zu – mehr dazu in Wahl 19: ÖVP und Schützenhöfer klar voran. Groß sind daher Freude und Dankbarkeit bei ÖVP-Spitzenkandidat Hermann Schützenhöfer, der sich in einer ersten Reaktion – und gleichzeitigen Ansprache in der Parteizentrale – bei allen bedankte, die ihm die Treue gehalten hätten, darunter sein Regierungsteam, der Landtagsklub „und nicht zuletzt“ sein ganzes Büro.
Schützenhöfer: „Ein Tag der Freude“
„Heute ist ein Tag der Freude und der Dankbarkeit“, sagte er: „Wir müssen uns vergegenwärtigen, was heute passiert ist: Vor fünf Jahren gab es drei gleich starke Parteien, und jetzt haben wir den Rückstand zur SPÖ in einen Vorsprung von mindestens zehn Prozent umgewandelt. Und auf die FPÖ haben wir mindestens 15 Prozent Vorsprung.“
Schützenhöfer zu Tränen gerührt
Das erste Statement von ÖVP-Spitzendandidat Hermann Schützenhöfer nach der geschlagenen Steiermark-Wahl – er zeigt sich gerührt
Aber „wir brauchen einen Partner, wir sind nicht alleine auf der Welt. Ich werde morgen damit beginnen, gemeinsam die Steiermark zu entwickeln“, sagte Schützenhöfer und bedankte sich bei seinem Team, dass „drei Wochen unermüdlich für fünf Jahre gearbeitet hat“, so Schützenhöfer, der sich auch bei Sebastian Kurz für den Rückenwind aus Wien bedankte – mehr dazu in Wahl 19: Die Reaktionen der Bundesspitzen.
Reaktion der Spitzenkandidaten auf das Wahlergebnis
Alle sechs Spitzenkandidaten sind bei ORF-Steiermark Chefredakteur Wolfgang Schaller zu Gast, der mit ihnen über Hintergründe, Motive und mögliche Folgen diskutiert:
Krautwaschl: „Ein Moment unglaublicher Dankbarkeit“
Groß ist auch der Erfolg der Grünen, die sich mit rund zwölf Prozent über ein Plus von mehr als fünf Prozentpunkte freuen: „Es ist ein Moment unglaublicher Dankbarkeit heute, ein Moment, in dem man nicht glauben kann, was da gerade passiert ist – und dass genau das wofür wir gemeinsam mit so vielen Menschen in der Steiermark gekämpft haben, offensichtlich gelungen ist – nämlich einen Durchbruch für Umwelt- und Klimaschutz zu schaffen“, so Spitzenkandidatin Sandra Krautwaschl.
Mit diesem Ergebnis werde man jetzt mit aller Hochachtung umgehen – es sei ein Auftrag, für das zu kämpfen, wofür die Menschen in der Steiermark die Grünen gewählt hätten: „Wir werden dann in aller Ruhe in den nächsten Tagen darüber nachdenken, wie das Ergebnis sich – wenn es letztendlich fix ist – auswirken wird“, so Krautwaschl.
Krautwaschl voller Dankbarkeit
Das erste Statement der Grünen Spitzenkandidatin Sandra Krautwaschl nach der geschlagenen Steiermark-Wahl – sie sei „voller Dankbarkeit“
Klimt-Weithaler: „Überwältigt“
Die KPÖ jubelt über den prognostizierten Wiedereinzug in den Landtag – und das mit dem zweitbeste Ergebnis der Geschichte der Partei. Überwältigt von diesem Ergebnis zeigte sich Spitzenkandidatin Claudia Klimt-Weithaler in einer ersten Stellungnahme: Sie sei dankbar, "dass wir zum vierten Mal in Folge in den Landtag einziehen. Wenn man bis zuletzt nicht weiß, ob es reichen wird, ist es schon eine große Erleichterung, wenn es am Schluss ein so deutliches Plus gibt. Wir werden alles dafür tun, um das Vertrauen nicht zu enttäuschen, das viele Steirerinnen und Steirer in uns gesetzt haben“, so Klimt-Weithaler.
NEOS: „Stehen als Wahlsieger da“
„Wir stehen als Wahlsieger da und können jetzt in der Steiermark mitanpacken und das ist super“, zog NEOS-Spitzenkandidat Niko Swatek ein erstes Resümee und gab sich motiviert: „Wir wollen jetzt die Themen ansprechen, die die anderen Parteien liegen gelassen oder ignoriert haben – zum Beispiel, dass fast jedes vierte Kind in der Steiermark mit 14 nicht sinnerfassend lesen und schreiben kann“ – dieses Problem wolle man – nun durch zwei statt durch einen Kopf im Landtag vertreten – angehen.
Swatek motiviert
Das erste Statement von NEOS-Spitzenkandidat Niko Swatek nach der geschlagenen Steiermark-Wahl – er gibt sich motiviert.
Schickhofer: „Der steirische Weg ist gestärkt“
Als einer der beiden Wahlverlierer trat SPÖ-Chef Michael Schickhofer gefasst vor Presse und Parteifreunde: Mit dem Ergebnis könne man nicht glücklich sein, konzedierte er. Das vorläufige Ergebnis sei besser als die Umfrage, welche die SPÖ bei 19 Prozent gesehen hätte. „Der steirische Weg ist gestärkt, auch wenn ich mit der Verteilung nicht zufrieden sein kann.“
Schickhofer alles andere als glücklich
Das erste Statement von SPÖ-Spitzenkandidat Michael Schickhofer nach der geschlagenen Steiermark-Wahl – er zeigt sich alles andere als glücklich
Man habe jeden Prozentpunkt mühsam zurückerkämpft, und es sei signifikant besser als das Nationalratsergebnis der SPÖ. Er gratulierte Landeshauptmann Schützenhöfer, der bundespolitische Rückenwind habe klar für ihn geweht, dieser habe den Landeshauptmann-Bonus voll ausspielen können. Man werde nun parteiinterne Gespräche führen und alles bereden.
Kunasek: „Ein schmerzlicher Tag“
„Ibizagate“ und Spesenaffäre im Bund und wohl auch ein wenig die Liederbuchaffäre im Lande bescherten auch der FPÖ ein sattes Minus – ein schmerzlicher Tag für die Freiheitliche Partei, so Spitzenkandidat Mario Kunasek: „Es ist ganz klar: Wir haben verloren, da braucht man nichts schöner reden, als er ist. Jetzt heißt es zu analysieren, zu schauen: Wo können wir besser werden und uns auch gut aufstellt. 2024 werden die Karten neu gemischt.“
Es sei schwer gefallen, neue Themen zu setzen: „Ich glaube, wenn man die Steirer fragt, welche Themen hier bei der Landtagswahl Thema waren, dann bleibt nicht viel über. Wir haben uns sehr wenig über Themen unterhalten, viel mehr über anderes – über Bundespolitisches. Natürlich war die bundespolitische Situation für uns nicht unbedingt Rückenwind.“
Kunasek: „Schwere Niederlage“
FPÖ-Spitzenkandidat Mario Kunasek spricht von einer deutlichen Niederlage.
Die Rolle der FPÖ sieht Kunasek dennoch nicht in der Opposition – man habe mit über 17 Prozent einen demokratiepolitischen Auftrag erhalten: „Ich möchte gestalten und das geht in einer Regierungsverantwortung besser“, so Kunasek – der Ball liege nun jedoch beim Landeshauptmann.
Von Jubel bis „Watschn“
Die Landtagswahl in der Steiermark ist geschlagen. Die Reaktionen abseits der Parteispitzen sind durchaus bunt: Während sich Funktionäre von ÖVP, Grüne und NEOS freuten, zeigten sich jene von SPÖ und FPÖ eher verhalten – mehr dazu in Von Jubel bis „Watschn“.