Buch Stille Micky Kaltenstein
Verlag Anton pustet
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Die verschiedenen Gesichter von Stille

In unserer lauten, hektischen Welt ist Stille ja schon beinahe zu einem Luxusgut geworden. Für ihr Buch „Stille“ verfasste Journalistin und Autorin Micky Kaltenstein mehrere Porträts über Menschen in New York, die bewusst Stille suchen.

Es geht um neun Menschen, die erzählen, wie sie Stille erleben und welchen Stellenwert sie in Ihrem Leben hat. Darunter sind unter anderem ein Geigenbauer, ein Maßschneider, ein Mönch und zwei Frauen, die in der lauten Hektik von New York die Stille ganz bewusst suchen.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 8.12.2019

Stille von leise bis laut

Laut Wikipedia bedeutet das Wort Stille: „Die Stille bezeichnet in der deutschen Sprache die empfundene Lautlosigkeit, Abwesenheit jeglichen Geräusches, aber auch Bewegungslosigkeit. Ihre umgangssprachliche Steigerung ist die Totenstille. Gegenbegriffe sind Geräusch, Lärm und Ähnliches. Stille ist bedeutungsverwandt, aber zu unterscheiden vom Schweigen.“

Cover „Stille“
Verlag Anton Pustet

Für die Menschen, bei denen Kaltenstein zu Besuch war, bedeutet Stille allerdings etwas ganz anderes: Der Salzburger Geigenbauer Peter Svatek sagt etwa, dass die Stille aus seinem Inneren kommt. Für Bella Meyer, die ein Blumengeschäft in New York betreibt, hat die Stille verschiedene Klänge und eine große Lautstärke – sie zitiert in diesem Zusammenhang auch den „jungen Werther“ von Johann Wolfgang von Goethe, der die Stille hört und dem sie zu laut ist.

Stille als Weg zu sich selbst

Für den Kapuzinermönch Bernd Kober ist Stille ein fixes Element in seinem Tagesablauf – und der Weg zu sich selbst. In dem Buch beschreibt auch ein schwerhöriger Mensch Stille: Er lässt sich die Geräusche der Welt von Hörhilfen verstärken und schaltet diese regelmäßig aus. Für ihn ist Stille Frieden, kann aber auch Haltlosigkeit bedeuten. Und er meint, dass wir lernen sollten, die Stille auszuhalten.