Geschlossener roter Bühnenvorhang
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Nichts bleibt so, wie es wird

„Nichts bleibt so, wie es wird“ heißt der neue Roman von Sven-Eric Berchtolf – quasi ein „Heimspiel“ für den ehemaligen künstlerischen Leiter der Salzburger Festspiele und Nestroy-Theaterpreisträger, spielt es doch in der Theater- und Künstlerwelt.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 12.1.2020

Herwig Burchard ist ein alternder Opernregisseur: Er ist meist griesgrämig, hat mit Ausnahme des italienischen Restaurantbesitzers Alberto keine Freunde, trinkt zu viel und hat seine besten Jahre in der Theaterwelt auch schon hinter sich – nach großen Erfolgen an der Mailänder Scala oder der Metropolitan Opera in New York ist er jetzt in Kobrück in der tiefsten deutschen Provinz gelandet.

„Nichts bleibt so, wie es wird“
Haymon-Verlag

Glücklich ist er bei seiner Regie für „Figaros Hochzeit“ aber nicht, und so verwundert es eigentlich nicht, dass er gegenüber seinem schärfsten Zeitungskritiker handgreiflich wird und so das Ende seiner Karriere unmittelbar bevorsteht. Zu allem Überdruss verliebt sich Burchard auch noch unglücklich in die nicht einmal halb so alte Schauspielerin Leonie.

Burchard sitzt in der Konditorei am Marktplatz und trinkt Kaffee. Ins Theater mag er nicht zurück. „Das war heute meine letzte Probe“, denkt er, ohne Wehmut. Er begreift es ja noch gar nicht. Langsam kehrt in ihm die Ernüchterung ein und die Verzagtheit. „Was soll daraus werden? Ich bin doppelt so alt wie sie. Ich habe bald keine Einkünfte mehr. Das hier ist keine Midlife-Crisis… Ich kann mich einer so jungen Frau nicht mehr zumuten.“

Ein Lichtblick, der für Probleme sorgt

Trotz dieser verzwickten Lage gibt es für Lebemann Herwig aber auch einen Lichtblick: Er kauft über Vermittlung seines Freundes Alberto ein renovierungsbedürftiges Haus in Süditalien – doch damit fangen die Probleme erst so richtig an.