Vor 15 Jahren fasste Karl Harkam den Entschluss, sein Talent für Basteleien aller Art auch für die Herstellung von Pfeifen zu nutzen: „Mein jüngerer Bruder hat schon Pfeife geraucht, ich Zigarillos. Und er meinte, das ‚gesündere Rauchen‘ sei Pfeife. Daraufhin habe ich mir eine gekauft – es hat gut funktioniert –, und dann habe ich beschlossen: Die baue ich mir selbst“, schildert der gelernte Koch und Buchhalter aus Wundschuh.
In seiner Pension setzt er sein Fingerspitzengefühl und gutes Auge für die fantasievollsten Pfeifenschnitzereien ein – denkt jedoch stets praktisch: Der Rauchkanal müsse hundertprozentig mit dem Brennraum zusammenpassen, damit eine qualitativ hochwertige Pfeife entstehen könne – „das ist eine ‚Ein-halber-Millimeter-Arbeit‘, und das Schöne bei einer Pfeife ist ihre Maserung: Je enger die Maserung, desto teurer die Pfeife“.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 10.1.2020
Voller Vorfreude
Das begehrte Holz vom Haidenstrauch aus dem Mittelmeerraum wird zu Beginn plangeschliffen und die spätere Pfeifenform aufgezeichnet: „Der Strauch macht im Wurzelbereich eine Knolle. Genau das ist dieses begehrte Pfeifenholz – und je karger der Boden, desto enger die Maserung“, schildert der Steirer.
Im Schnitt wird an einer Pfeife 16 Stunden gearbeitet, darunter fällt auch die Herstellung des Mundstücks. Derzeit arbeitet Harkam an einer besonders aufwendigen Fasspfeife: „Ich fahre jedes Jahr nach Chicago zur weltgrößten Pfeifenmesse, wo ich meine Händler treffe – und diese Fasspfeife ist der Renner!“, zeigt sich Harkam bereits voller Vorfreude, seine kleinen Kunstwerke bald dem Weltmarkt präsentieren zu können.