Junge Männer in Jogginghosen
APA/dpa/Jan-Philipp Strobel
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Lifestyle

Von Graz aus in die Welt: Der Jogginghosentag

Bereits zum 13 Mal findet am 21. Jänner der internationale Jogginghosentag statt – in CoV-Zeiten aktueller denn je. Angefangen hat er in einer Grazer Schule mit vier jungen Männern, die eine Jogginghose nicht nur zu Hause anziehen wollten.

Der erste Jogginghosentag fand am 21. Jänner 2009 statt: Auf die Idee gekommen waren damals vier Grazer Schüler des Lichtenfels-Gymnasiums. Seit damals soll das Kleidungsstück wenigstens an einem Tag im Jahr sein Dasein als Modesünde ablegen dürfen.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 21.1.2022

„Auf unserem kleinen Mist gewachsen“

Martin Riesel, einer der Erfinder, weiß noch genau, warum: „Eigentlich hat es mit einem Spaß in der Schule begonnen. Wir haben Jogginghosen zu Faschingsdienstag getragen, und irgendwann haben wir dann eine Facebookseite erstellt, und die ist ziemlich viral gegangen, auch international.“ Bereits im ersten Jahr hatte die Seite mehr als 130.000 Anhänger, 2011 waren es schon mehr als 600.000. „Wir freuen uns jedes Jahr, wenn wir in den heimischen und internationalen Medien einen kleinen Artikel über uns sehen, und wir wissen, dass das auf unseren kleinen Mist gewachsen ist“, so Riesel.

„Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“, sagte einst Modeschöpfer Karl Lagerfeld – trotzdem gibt es ihn, den Tag der Jogginghose, der in mehr als 50 Ländern gefeiert wird. Dass dieser skurrile Feiertag aber auf denselben Tag fällt, wie der Weltkuscheltag ist wohl ein Zufall, so Erfinder Martin Riesel.

Alles begann in den 70ern

Die Geschichte der Jogginghose beginnt eigentlich in den 70er-Jahren: Die damals überwiegend aus Nylon gefertigten, weit geschnittenen Sportanzüge sollten Sportler auch bei schlechtem Wetter warm halten. In den 80ern eroberten Jogginghosen aus Baumwolljersey den Markt, bevor sie in den 90ern endgültig in den Alltag einzogen – die Rap- und Hip-Hop-Szene hatte die Jogginghose längst gesellschaftsfähig gemacht.

Jogginghosen für Heimatbewusste werden seit einigen Jahren vor allem auf dem österreichischen Markt angeboten: Neben dem „AlpenJogger“ aus Biobaumwolle von Wundersam erfand der steirische Künstler Andre Zechmann vor drei Jahren einen „SteirerJogger“ – beide Trachtenhosen in Schlabberlook setzen auf faire Produktion und Handarbeit.

Designer-Jogger von Lena Hoschek

Dabei liegt heuer weniger die alte, ausgeleierte Jogginghose im Trend, sondern viel mehr eine fesche, bequeme Gummizughose, und das am besten aus Jersey. Laut Modeexperten bleibt die Jogginghose noch lange angesagt – sogar bei Lena Hoschek tauchte schon eine auf.