Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 28.1.2020
Das Bühnenstück, das sich an die gleichnamige Erzählung von Manfred Theisen anlehnt, befasst sich mit der Geschichte eines jüdischen Mädchens, das mit ihren Eltern aus Graz flüchten musste. Das Stück spielt im März 1938, zu einer Zeit, in der die Grazer Familie Kurzweil immer stärker den Judenhass der Menschen zu spüren bekommt.
Adeles Lebenslauf als Hypothese
Die Familie beschließt daher, über die Schweiz nach Südfrankreich zu fliehen; doch im August 1942 werden Adele und ihre Eltern dort von den Nazis aufgegriffen, nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Um die Geschichte hier nicht enden zu lassen, zeichnet in der Next-Liberty-Produktion die Erzählfigur Mara die Stationen von Adeles Leben nach, so Regisseurin Esther Muschol: „Wie das Leben geendet hat, wissen wir aus der Geschichte, aber wie das Leben ausgesehen haben könnte, das ist das, was das Stück hauptsächlich erzählt.“
Erzählform bei Proben entstanden
Die Rolle der Adele und der Erzählfigur Mara sind in einer Person, nämlich in der Schauspielerin Amelie Bauer, vereint. Sie hat, wie sie sagt, erst nach und nach in diese Rollen gefunden: „Es ist viel einfach während den Proben entstanden, auch diese Form, das zu erzählen, und man wächst dann einfach rein in das Stück, wie man das erzählen kann.“
Erzählt wird schließlich in einer leicht verständlichen Form, die auch jungen Menschen ein schwieriges Stück Grazer Geschichte näher bringen und beim jungen Publikum Emotionen wecken kann. Zu sehen ist „Der Koffer der Adele Kurzweil“ in der Bühnenfassung von Thilo Reffert und Manfred Theisen bis Ende Mai im Grazer Kinder- und Jugendtheater Next Liberty.