Ein Mann geht mit seinem Sohn spazieren.
APA/Monika Skolimowska
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Lifestyle

Papa-Runde: Offene Ohren für Jungväter

Das Amt für Jugend und Familie in Graz versucht seit einiger Zeit, auch Jungvätern eine Chance zu geben, sich ein offenes Ohr für ihre Fragen und Probleme als frischgebackener Vater zu holen. „Von Vater zu Vater“ heißt die Väterrunde.

Wenn ein Paar das erste Kind bekommt, dann ändert sich plötzlich mit einem Schlag alles – egal, wie alt man ist. Für Frauen gibt es schon lange viele Angebote in Form von diversen Kursen; Männer sind da eher immer ein wenig auf der Strecke geblieben.

Das will das Amt für Jugend und Familie in Graz nun mit einer Väterrunde zu ändern beginnen: „Von Vater zu Vater“ heißt die Runde, die für alle Jungväter ein offenes Ohr sein soll. Begrüßt werden die Neuankömmlinge mit Fragen wie: Sind Sie kürzlich Vater geworden? Würden Sie gerne mit anderen Vätern über Ihre Erfahrungen sprechen? Haben Sie Fragen zu Ihrer neuen Lebenssituation?

Mann sitzt mit einem Buch im Garten und betreut seinen sieben Wochen alten Sohn Tom der im Kinderwagen liegt.
dpa-Zentralbild

Kostenloser Austausch

Jeder kann hinkommen, das Ganze ist kostenlos, sagt Vasiliki Argyropoulus vom Amt für Jugend und Familie: „Es gibt eine einzige Voraussetzung, und die lautet: Ich bin Vater, ich spreche darüber und ich höre anderen gerne zu.“

Väter sind unter sich, und Vater dieser Idee ist ein Politiker – Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) hat als zweifacher Vater damals, als seine Kinder auf die Welt gekommen sind, selbst viele Fragen gehabt hat, wie er sagt: „Weil wir in meinem politischen Büro alles Jungväter sind, haben wir uns in der Früh immer getroffen. Da waren dann die Kinder das Thema, wie es ihnen geht und wie es uns geht. Und es ist auch oft eine Herausforderung, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen.“

Einmal im Monat am Mittwoch

Bei den Väterrunden gibt es keine Frage, die nicht gestellt werden darf, und mittlerweile wird dieses Angebot gut angenommen. „Anfänglich war schon Zurückhaltung zu spüren, aber mit zunehmender Zahl der Gesprächsrunden – und es gibt jeden Monat eine, immer mittwochs von 17.00 bis 18.30 Uhr, wir denken auch, das ist eine gute Zeit für berufstätige Väter, sich das anzusehen – wird es ein bisschen mehr“, so Argyropoulus.

Männer diskutieren ihre väterlichen Sorgen, aber auch ihre positiven Erlebnisse mit anderen Männern. „Es geht darum, Kontakte zu Männern zu knüpfen, die in der gleichen Lebensphase sind, die Ähnliches bewegt und die von ähnlichen Fragen bewegt werden“, so Argyropoulus.