„All the bright Places“, ein Netflix-Film, hat die steirischen Sounddesigner zuletzt beschäftigt, bestätigt Horst Schnattler: „Das ist eine Premiere für uns, dass wir bei so einer großen Produktion mit dabei sein durften.“ Der große Streamingdienst hatte einen Sounddesigner gesucht und mit Schnattler in der Steiermark gefunden.
Aufbau der Geräuschkulisse
Das Filmmaterial kam in seinem Grazer Studio „Klangkulisse“ an und wurde dort ganz genau analysiert, woraufhin das Studio lange Zeit einem Fetzenmarkt glich: „Wir haben alle Kleidergeräusche vertont. Das heißt, alle Bewegungen, die die Schauspieler im Film sichtbar gemacht haben, haben wir analysiert und überlegt, welches Kleidungsstück man dafür nehmen kann.“ Für die unterschiedlichen Klänge waren auch unterschiedlichste Materialien nötig.
Am Filmset werden nur die Dialoge in bester Tonqualität aufgenommen – alle anderen Geräusche werden im Nachhinein dazugemischt, so Schnattler: „Wenn ich Leonardo DiCaprio bin, weiß ich: Ich darf nicht reden und währenddessen laut eine Tasse hinstellen. Solche Geräusche machen Sounddesigner wie wir im Nachhinein.“
Sendungshinweis:
„Guten Morgen, Steiermark“, 3.3.2020
Neuer Webshop für Geräusche geplant
Alles, was wir hören – Stimmen, Musik, Geräusche – macht Emotionen aus, und so ist Horst Schnattler mittlerweile auf der ganzen Welt unterwegs, um Geräusche zu sammeln: „Das Projekt wird dieses Jahr noch veröffentlicht: ein Webshop, wo man sich Geräusche vorab anhören kann, auch kaufen kann – und dann hat man das 3D-Geräusch des echten Platzes: zum Beispiel von dem Platz vor dem Eiffelturm in Paris, Waldatmosphären aus der Obersteiermark oder Kampfjets von der Westküste Kaliforniens – wirklich irre Sounds!“, so Schnattler.
Er steht bereits vor seinem nächsten Auftrag, diesmal wieder aus der Steiermark, „wo wir ins Gesäuse fahren und mit unserem Equipment die schönen Naturgeräusche im Gesäuse aufnehmen werden“.