Cover Auf nach Neuland
Benevento Verlag
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Literarische Auszeit für Leser mit Fernweh

Die durch die Coronavirus-Krise bedingte Ausgangsbeschränkung gilt zum Glück nicht für den Kopf – und so können Leser mit Fernweh mit dem Buch „Auf nach Neuland“ zumindest literarisch aus dem Alltag „aussteigen“.

Monika Rech-Heider und ihr Mann Andi führen, gemeinsam mit ihren drei Kindern und ihrem Familienhund, ein klassisch gutbürgerliches Leben mit einem Reihenhaus und guten Jobs. Rech-Heider ist Geografin, Journalistin und Inhaberin einer kleinen PR-Agentur, ihr Mann ist als freiberuflicher Architekt tätig. Gemeinsam leben sie mit ihren drei Kindern Paul, Fannie und Liv sowie mit Hund Charlie in Köln.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 29.3.2020

Leben „ohne Pause und Sinn“

Was in dieser vermeintlichen Familienidylle aber fehlt, ist Zeit – vor allem Zeit für die Familie und die Kinder, oder wie Monika Rech-Heider es in ihrem Buch „Auf nach Neuland“ beschreibt: „Ich führe ein Leben, ohne Luft zu holen und mit einem Puls von 180, permanent auf dem Laufband, das uns mit sich forttrug – ohne Pause, ohne Sinn. An der Existenz unserer Kinder durften sich Jahr für Jahr andere laben. Sie waren im Kindergarten, in der Schule, in der Ganztagsbetreuung, im Sportverein, wo auch immer, Hauptsache, sie hielten uns nicht ab von unseren Job.“

Der Alltag aus der Vogelperspektive

Irgendwann im November 2015, als Rech-Heider wieder einmal mit ihrer jüngsten Tochter Liv in den Kindergarten hetzt, um pünktlich um 9.00 Uhr ihre Arbeit aufnehmen zu können, hat sie ein Deja-vu – sie sieht sich selbst und ihr Leben plötzlich aus der Vogelperspektive: „Ich lief und lief, ohne anzukommen oder wenigstens einmal Luft zu holen. Ich lief, weil ich laufen musste, um mein Tagespensum zu schaffen (und letztlich gemeinsam mit meinem Mann die Familie zu ernähren). Ich lief, ich arbeitete, ich aß, ich schlief. Diese vier Tätigkeiten sind von den letzten Jahren in unserem ganz normalen Leben in Erinnerung geblieben.“

Auf nach Neuland
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Familien-Auszeit mit Verzögerungen

Und so ist ihr Mann schnell im Boot für die gemeinsame Familien-Auszeit, um die Kinder zu überzeugen und alle Formalitäten zu erledigen, dauert aber es dann doch noch eine Weile, ehe die Reise am 31. Juli 2017 offiziell losgehen kann. Allerdings entpuppt sich das eigens neu angeschaffte Wohnmobil schon nach wenigen Kilometern als Schrottlaube, wodurch sich nach sehr viel Improvisieren die Europa-Reise deutlich verspätet.

Ein Jahr lang quer durch Europa

Dann aber geht es los in Richtung Süden, Weihnachten wird in Griechenland gefeiert, und nach einer Reise quer durch den europäischen Kontinent geht es schließlich erst Ende Juli 2018 wieder zurück in die Heimat Köln. Wie sehr jeder Einzelne und die Familie als Ganzes von dieser Reise und der Auszeit profitieren konnte und welche spannenden und neuen Erfahrungen alle Familienmitglieder auf dieser Reise gemacht haben, beschreibt Monika Rech-Heider in „Auf nach Neuland“.

So kann man beim Lesen die Reise zumindest vor dem inneren Auge mitmachen, was gerade in Zeiten der aktuellen Coronavirus-Krise eine gute Gelegenheit ist, um auch einmal für sich selbst und sein Leben innezuhalten.