Gartenarbeiter
ORF
ORF
Lifestyle

So wird der Boden wieder fruchtbar

Die zunehmende Trockenheit – vor allem in den Sommermonaten – macht auch den Böden im Garten zu schaffen. Düngen und Mulchen sind deshalb das Um und Auf für schöne Beete und geflegte Rasenflächen.

Egal ob im Biogarten oder in der Landwirtschaft – Gartenexpertin Angelika Ertl ist ein Fan des Mulchens, denn nur so trockne der Boden auch bei großer Hitze nicht aus, sagt sie: „Weil die ganze Feuchtigkeit von der Nacht, die ja gut ist, die bleibt nur dann im Boden, wenn er gemulcht ist.“

Mulch ist nicht gleich Mulch

Mulch ist im Prinzip nichts anderes als Häckselmaterial, doch nicht jeder Mulch eignet sich für jeden Zweck und zu jeder Jahreszeit, erklärt die Fachfrau am Beispiel des Rasenschnitts: „Der Rasen ist im Hochsommer super, im Frühjahr nicht so gut, weil sich die Schnecken gut entwickeln und durch die Feuchtigkeit Fäulnis reinkommt.“

Scheibtruhe und Mulch
Pixabay/Manfred Richter

Als Alternative zum Mulchen eignet sich etwa Biofaser, die aus Gärresten von Rinderdung hergestellt wird. Dadurch kommen einerseits Nährstoffe in den Boden, andererseit wird das Unkraut unterdrückt. „Oder Flachshäcksel – die kleine Salatschnecke bleibt darauf picken und kommt nicht weiter, das ist ein weiterer guter Effekt und wenn es sehr helles Material ist, dann wird das reflektiert und der Boden erhitzt sich nicht so stark“, nennt Ertl weitere Mulch-Möglichkeiten.

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark am Wochenende“, 9.5.2020

„Das beste Essen für den Regenwurm“

Es gibt aber auch eine ganz einfache Möglikchkeit, das Mulchmaterial selbst herzustellen: „Wenn ich irgendwo durchgehe und schneide, mache ich immer eine Mischung aus Rasen, Laub und Ästen und das ist natürlich das aller Wertvollste, im Endeffekt ist es nichts anderes als das beste Essen für den Regenwurm und wenn der gutes Essen bekommt, dann wird der Boden wieder fruchtbar. Das heißt, die Mulchschicht ist nicht nur zum Abdecken da, sondern wirklich für den Humusaufbau.“

Der Schwarzkopfregenwurm verschmutzt das Futter der Kühe
ORF

Rasen düngen bis in den August

Auch für einen gepflegten Rasen gilt, dass er mit ökologischer Unterstützung am Besten gedeihen und wachsen kann, sagt Ertl: „Es gibt mittlerweile im Handel wirklich ganz gute Langzeitdünger und die verwendet man so, dass man jetzt anfängt mit der ersten Düngephase. Langzeitgünger heißt, das geht so sechs bis acht Wochen lang langsam in den Boden hinein und das fördert das Wurzelwachstum.“

Gedüngt wird das erste Mal im Frühjahr, dann noch einmal im Juni und ein weiteres Mal im August. „Und dann bekommt man wirklich einen moosfreien Rasen auf ökologische Art und Weise“, verspricht die Gartenexpertin.