Porzellankette Narzissen
Ausseer Porzellan
Ausseer Porzellan
„Daheim is’ fein“

Knöpfe und Porzellan aus dem Ausseerland

Hutmacher, Seidendruckerei, Dirndlschneider – im Ausseerland lebt das traditionelle Handwerk. Zwei junge Unternehmen in Bad Aussee suchten sich ein besonderes Handwerk aus: Miniaturmalerei auf Knöpfen und das Herstellen von Porzellan mit Holzmodeln.

Wie bringt man eine Gams oder gar den Loser auf einen einzigen Blusenknopf? Mit einer sehr ruhigen Hand schafft Ulrike Taferner das – sie platziert Miniaturmalereien auf Knöpfe und auf zarten Schmuckstücke: „Naja, das geht bis zur Landschaftsmalerei. Ich male viele Tiere, Gämsen, Hirsche, da auch die Jägerschaft eine Kundschaft von mir ist. Nach Wunsch auch Monogramme, den Loser mit dem Altausseer See, die Narzisse, die Plochl-Rose, die greif ich sehr oft auf.“

Bemalte Knöpfe
S’Ausseer Knopferl

Ihr Mann Werner Taferner schnitzt Brillenbügel und Rahmen aus Hirschhorn, und auch hier setzt Ulrike Taferner noch kleine malerische Akzente – am liebsten in den Ausseer Farben lila, rosa und grün; weiters bemalt sie noch Kerzen etwa für Hochzeiten oder Taufen, und auch Lampenschirme.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 25.6.2020

Besondere Porzellankunst

Ein paar Häuser weiter befinden sich die Werkstatt und das Geschäft von Astrid Wichert: Sie stellt hier unterschiedlichste Dinge aus Porzellan her – von Schmuckstücken wie Anhänger, Ohrstecker oder Manschettenknöpfe, bis zu kleinen Tassen und Schalen.

„Ich verwende die alten Druckmodel, die eigentlich zum Stoffdrucken verwendet wurden, schon seit langer Zeit, und zwar die, die nicht mehr verwendet werden können, weil sie an den Kanten schon abgebrochen sind. Das sind ja meistens handgeschnitzte Holzmodel, und ich such mir dann Stellen raus, die noch schön sind. Und diese Stellen transferiere ich in Porzellan“, erzählt Wichert. Das bedeutet, dass man das Muster im Schmuckstück oder auf der Tasse ertasten kann.

Porzellanschmuck
Ausseer Porzellan

Auch sehr fragil aussehende durchsichtige Teller mit Goldrand gibt es im Geschäft – die tatsächlich viel robuster sind, als sie aussehen, versichert Wichert: „Dadurch, dass Porzellan im letzten Brand schmilzt und erstarrt, ist es sehr fest, und ich kann diese Teller ganz normal verwenden. Ich kann sie auch in den Geschirrspüler geben.“

Porzellan wie „komplizierte Geliebte“

Porzellan sei wie eine komplizierte Geliebte, sagt Wichert: „Wenn man zum Beispiel eine Form gemacht hat, und man kommt zufällig an und macht eine Delle hinein, dann streicht man die wieder aus, und im Ton wäre sie dann weg. Im Porzellan aber taucht sie beim allerletzten Brand wieder auf.“

Es verforme sich auch gern beim allerletzten Brand, weil es eben gewissermaßen schmilzt, führt Wichert weiter aus – man müsse also mit all diesen komplizierten Eigenschaften umgehen, oder sie auch für sich nutzen, und es sei jedesmal eine Herausforderung: „Jedes Mal, wenn ich meinen Ofen öffne, weiß ich nicht, wie es da drinnen ausschaut. Es bleibt immer spannend.“